Was erst mal trocken und wenig freudvoll klang, entwickelte sich zu einem sehr positiven gemeinschaftlichen Wachstumserlebnis. Vom 27. bis 29. September 2019 fand eine Weiterbildung des DTKV im Kloster Banz, in Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) statt. Mit Spannung und Erwartung, nicht zuletzt die Kolleg/-innen aus den 16 Bundesländern wieder zu sehen, reiste ich an. Ich war glücklich und erstaunt gewesen, noch einen Platz ergattert zu haben, und dann noch erstaunter, zu sehen, dass es schlussendlich noch freie Plätze gegeben hätte. Allein der Titel der Ausschreibung für das Seminar („Kommunikation“), hatte sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Und das zu einem unschlagbaren Preis… die Schwäbin in mir…
Wilhelm Mixa in seiner Funktion als Seminarleiter, hatte den sehr erfahrenen Coach Carlo Finzer zu diesem Thema eingeladen. Letzterer begann das Seminar, für mich und einige andere unerwartet, mit einer Intervention, die auch sofort saß, womit wir im Thema waren: Wie gehen wir mit Konfliktsituationen um. Wir starteten Freitagabend nach einem köstlichen Abendessen, das keine Wünsche offen ließ, und Herr Finzer überraschte uns mit seiner besagten Provokation. Anschließend gingen wir in das Bierstübla auf ein Kaltgetränk und ich war erst einmal dankbar zu hören, dass andere auch irritiert waren.
Am folgenden Tag sickerte es bei uns langsam durch, dass all das geplant war und Herr Finzer uns schlicht gekonnt und sehr professionell dazu gebracht hatte, in unsere Wahrheit zu gehen und zu realisieren, wo unsere Knackpunkte sind. Am Sonntag, als das Seminar uns bereits viel Konzentration bei theoretischen Ausführungen abverlangt hatte, aber auch Mut, bei auf den ersten Blick eigenartigen Spielen mitzuspielen, die viel emotionale wie mentale Reflexion von uns gefordert hatten, da hatten wir begriffen, was Herr Finzer so geschickt geleitet hatte: Wie gehen wir wertschätzend miteinander um.
Wir hatten Thesen und Phasen zu Kommunikationstheorien gehört, hatten erfahren, wie gemeinsames lösungsorientiertes Arbeiten gehen kann, hatten unser Verhalten und unsere Blickweisen analysiert, und sogar freiwillig am Feierabend mit der Teambildung weitergemacht, indem wir die Vorzüge der Kegelbahn prüften.
Das Seminar war ein sehr hilfreicher Baustein, für mich persönlich, aber auch was die Verbandsarbeit angeht. Ich bin dankbar, dabei gewesen zu sein, habe mich zusammen mit Kolleg/-innen entwickeln dürfen und bin definitiv ein gutes Stück weiter. Also Augen auf bei den Kursangeboten des Tonkünstlerverbandes: Es lohnt sich!