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Let’s talk about money!

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Und Fairness ...
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Faire Honorare, mehr Geld pro Stunde, endlich ohne Sorgen auch mal in die Ferien fahren ... Und warum habe ich als Frau 2023 eigentlich bis zum 7. März umsonst gearbeitet, während mein Kollege schon seit dem 1. Januar durchbezahlt wurde? Let’s talk about money!

Das Thema Bezahlung ist derzeit in vielen Berufssparten ein brisantes Thema, teils vom Widerstand gegen eine anhaltende soziale Ungleichheit motiviert, teils in der Folge von Corona und Krieg mit gestiegenen Energiekosten begründet. Oder – wie im Fall von Musikerinnen und Musikern – zusätzlich mit dem Hinweis, dass, wer lange studiert hat und einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt und Bildung im Land beiträgt, auch entsprechend finanziell gewürdigt sein sollte. Fair bezahlt zu werden – mit dieser Forderung gehen immer mehr Menschen auf die Straße. Und das zu Recht! Es geht um die Umverteilung von Ressourcen. Dafür ist Lobbyarbeit gefragt. Aber mal ehrlich, geht es nur um Geld? Ja. Und um Gerechtigkeit, Anerkennung, Respekt, Systemrelevanz, Gleichheit, die Geschlechterfrage.

Interessant ist, dass von fairen Honoraren gesprochen wird. Etymologisch leitet sich der Begriff vom mittelenglischen „fager“ ab und ist unter anderem auch mit dem norwegischen Wort „vakker“ verwandt, was „schön“ bedeutet (Wikipedia). Schöne Honorare für die schönen Künste. Das klingt gut. Leider gibt die herrschende Struktur das bislang nicht her. Umso wichtiger wird es sein, dass alle an einem Strang ziehen – auch untereinander fair. Unter Fairness wird ja im Allgemeinen lediglich ein anständiges Verhalten anderen gegenüber verstanden. Das ist sicherlich nicht schwieriger als ein Diplom an einer Musikhochschule zu erwerben. Dass es manchem mitunter dennoch schwer fällt, den Kampf um faire Honorare auch untereinander fair zu führen, ist schade. Nach der teilweise diffamierenden Replik auf ein Interview zum Thema „Faire Honorare“ mit Präsidiums-Mitglied Hans-Peter Stenzl, die die Vorsitzenden des Tonkünstlerverbands Berlin Simon Borutzki und Wendelin Bitzan auf der aktuellen Seite dieses DTKV-Buchs veröffentlichen, wäre es schön (und fair), wieder zur Sache zurückzukehren. Argumente gibt es schließlich genug.

 

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