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Musik & Alter

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Ein aktuelles Thema – aber worum geht es?
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Geht es da um das eigene Älterwerden der ausübenden Musiker etwa im Orchester mit den instrumentenspezifischen Problemen?

Geht es da um das eigene Älterwerden der ausübenden Musiker etwa im Orchester mit den instrumentenspezifischen Problemen? 

Oder geht es um den Unterricht mit Älteren, um „musikgeragogische“ Arbeit?  Ist die Möglichkeit des Musikunterrichtes für Ältere ein Thema für die unterrichtenden  Musiker? Viele Musikpädagogen schütteln (bisher noch) den Kopf bei dieser Frage. Sie sehen ihre Arbeitsschwerpunkte in der mit Kindern und Jugendlichen, eventuell noch mit jüngeren Erwachsenen, aber noch nicht die mögliche Chance, die sich hier auftut.
Der DTKV Bezirksverband Wuppertal/Berg.Land hatte  zu einer Veranstaltung „Musik und Alter“  mit Willibert Steffens, Hornist im Sinfonie-Orchester der Stadt Münster, eingeladen.
Er berichtete zunächst von seinen eigenen Erfahrungen als Orchestermusiker, speziell denen des Blechbläsers, bezog sich dabei auch auf eine Studie der Universität in Paderborn. Da ging es um die physiologischen Veränderungen, die sich in nachlassender muskulärer Kraft zeigen, etwa im Forte, der Kraft für Spitzentöne, der Spannung in Legato-Bögen oder auch Haltetönen. Neben der möglichen Zunahme von gesundheitlichen Problemen beim älterwerdenden Menschen sind aber auch die psychologischen Fragen zu sehen, wie der Umgang mit Streß beim solistischen Auftreten, die stärkere Abhängigkeit von der Tagesform im Vergleich zu den jüngeren KollegInnen. Aber neben Problemen berichtete er auch vom Umgang zwischen den Älteren und Jüngeren und dem damit häufig verbundenen positiven Erfahrungsaustausch.
Die Teilnehmer  berichteten in der anschließenden Diskussion von sehr unterschiedlichen eigenen Erfahrungen. Da ging es etwa um eine alte Dame, die sich lange nach ihrem  Renteneintrtitt den Wunsch erfüllte, Klavierunterricht zu nehmen und  mit knapp 80 Jahren noch das Klavierspiel erlernt. Andere berichteten über ihre Chorarbeit, auch die dort erlebten stimmlichen wie körperlichen Grenzen. Wieder andere arbeiten mit Demenz-Patienten und berichteten aus ihrer Arbeit. Eine lebendige und gelungene Veranstaltung, in der die Themenbreite „Musik und Alter“ deutlich wurde, in der die unterschiedlichen Fragen in der begrenzen Zeit leider nur angerissen werden konnten.

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