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„Saarguitar“

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Summercamp für junge Gitarristen
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Im Juni fand in der Jugendherberge Dreisbach zum ersten Mal „saarguitar“ statt, ein Projekt der Gitarristinnen und Gitarristen im Landesverband Saar.

In dieser Arbeitsgruppe, die sich seit 2010 regelmäßig trifft, entstand die Idee, die einzelnen, kleineren Ensembles, die jeder an seinem Unterrichtsort betreut, für ein Wochenende zu einem großen Projektorchester zusammenzubringen (die nmz berichtete). 45 Schülerinnen und Schüler konnten dafür begeistert werden. Schnell stand die Jugendherberge Dreisbach als Veranstaltungssort fest, da sie neben den Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten genügend Tagungsräume im Angebot hat, die zum Proben genutzt werden konnten, aber auch einen gro-ßen Saal für das abschließende Konzert. Ein wichtiger Punkt war die Literaturauswahl: Es sollten Stücke sein, die die Jugendlichen in kurzer Zeit zu einem guten Ergebnis führen können, die abwechslungsreiches Musizieren ermöglichen und die musikalischen Interessen der Dozenten widerspiegeln. Die Wahl fiel auf „La Mantuana“ von Viadana, eine Sarabande von Lully, zwei für Orchester arrangierte Etüden von Sor, eine Bearbeitung des mexikanischen Volksliedes „Las Mananitas“ und den Titelsong des Films „Bonny and Clyde“, allesamt eigens angefertigte Bearbeitungen der Dozenten. Als Originalwerk war „Alcatraz“ von Martin Schumacher im Programm. Die Noten wurden vorher an die Teilnehmer zum Einstudieren verschickt.

Freitag nachmittags reisten alle an und es stellte sich schnell heraus, dass sich einige Teilnehmer schon kannten und wer die besten Fußballer waren. Eingewöhnungsschwierigkeiten? – Fehlanzeige. Nach dem Abendessen wurden bei der ersten Probe alle Stücke wenigstens einmal gespielt, einige liefen fast wie von selbst, andere ließen schon erkennen, dass da noch gehörige Arbeit nötig sein würde. Und da die Nachtruhe etwas nach hinten verlegt wurde, konnten alle den Sieg der Fußballnationalmannschaft bei der EM bejubeln. 
Am nächsten Vormittag stand Arbeit auf dem Plan: Stimmproben! In vier Räumen wurde mit Geduld und Ausdauer geübt, aber noch war nicht zu erkennen, wie aus diesen vielen einzelnen Tönen ein Orchester werden sollte. Die Dozenten spielten übrigens mit, sofern sie nicht gerade dirigierten, vor allem Birgit Leidinger half so den jüngeren Spielern. Am Nachmittag zahlte sich die Anstrengung vom Vormittag aus: Die ersten Stücke, Heidrun Kley-Baltes „La Mantuana“ und Peter Knerners „Bonny and Clyde“ konnte das Orchester nicht nur durchspielen, sondern es gab schon einen Gesamtklang, Swing kam auf.
 
Peter Reimers konnte bei den Sor-Etüden immer mehr Details anbringen, Lars Baslers „Las Mananitas“ wurde mit jedem Durchgang plastischer. Frank Brückners „Lully-Sarabande“ war wegen der vielen Motive in den Mittelstimmen zunächst noch eine Herausforderung für Finger und Ohren. Viel Zeit brauchte das Orchester auch zum Einhören in die moderne Klangsprache von „Alcatraz“. Matthias Wollny erklärte geduldig Spielregeln und Abläufe. Zu anstrengend, das alles? „Nein“, meinte Michael, einer der Teilnehmer, „immer wenn ich eine Pause brauche, kommt eine.“ So war noch genug Zeit, Tischtennisraum und Fußballplatz zu nutzen. Am Abend gab es zur Entspannung eine Aufgabenralley durch das Haus mit einer Castingshow der selbst getexteten „saarguitar“-Songs, alle ohrwurmverdächtig!
 
Sonntags probten alle unermüdlich weiter, jetzt in der engeren Sitzordnung für das Konzert, was zu kompakterem Klang und besserem Hören verhalf. Alle Stücke liefen jetzt durch, auch die Sarabande war „angekommen“ und man konnte hören, wie den Jugendlichen das freie Spiel von „Alcatraz“ Spaß machte. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass wir in so kurzer Zeit alle Stücke spielen können“, meinte Nicolas in einer Spielpause. Am Sonntagnachmittag war es dann so weit, Eltern und Freunde waren versammelt, als Überraschungsgast war der Komponist von „Alcatraz“, Martin Schumacher, anwesend und gab eine Einführung in sein Stück. Viel positive Spannung war in der Luft, und so konnte das Konzert nur gelingen. Vor allem die Teilnehmer belohnten sich selbst: Sie hatten sich intensiv eingesetzt, bewältigten alle Stücke und hatten Spaß am Spielen in einem so großen, klangvollen Gitarrenorchester. Sieht nach „saarguitar 2013“ aus...
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