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Ein Ensemble aus relativ jungen Erwachsen mit einer großen Bandbreite aus Instrumenten steht zum Applaus in einer Reihe.

Die Ausführenden von „Crossing the Line“ (v.l.): Leonardo Pedroza Cabrera, Olga Riazantceva-Schwartz, Keti und Boyana Stoyanova, Iain Lennon, Marina Eichberg, Dani Catalan, Paula Sagastibeltza, Nicola Janjic. Foto: Ronald Poelman

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„So geht Zukunft!“ Zur UN-Charta der Menschenrechte

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Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben teilzunehmen
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„Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben“. So steht es in der UN-Charta der Menschenrechte, die im Dezember vor 75 Jahren proklamiert wurde. Das Jubiläum war für Erich A. Radke, DTKV-Mitglied im Bezirk Nordwest, Anlass, eine Veranstaltungsreihe zu initiieren – mit öffentlichen Diskussionen, Ausstellungen, einem Filmprojekt, einem Plakatwettbewerb, Chorkonzert und, im Mittelpunkt am Internationalen Tag der Menschenrechte, Suite für Orchster HUMAN des Komponisten Helge Burggrabe.

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Erich Radke selbst komponierte das abendfüllende Werk „Crossing the Line“, das am Vorabend des Jubiläumstages im Alten Landtag von Oldenburg uraufgeführt wurde; es spielten das Ensemble Alafia, das Gitarren-Duo Stoyanova und der Schlagzeuger Dani Catalan.

„So geht Zukunft!“ rief jemand nach fast zwei Stunden unerhört farbigem und feinem Ensemblespiel aus: mit einer vollkommen selbstverständlich wirkenden musikalischen Kompetenz, einer offen ausgetragenen Freude am Zusammenspiel ohne jegliche Hierarchie und mit energiegeladenem Engagement. Die neun jungen MusikerInnen schienen damit das Thema von Radkes Kammerorchester-Komposition selbst zu verkörpern: sich über eine Grenze begeben, stammten sie doch aus den verschiedensten Ländern: von Venezuela bis Russland, von Schottland bis Palästina, von Bulgarien bis Baskenland.

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Zwei frei in die Kamera grinsende Männer mittleren Alters. Erich Radke mit einem silbrigem glatten Pony, Helge Burggrabe mit dunkel lockig-gewelltem Haar.

Erich Radke und Helge Burggrabe (v.l.), Komponisten zum Thema Menschenrechte. Foto: Ronald Poelman

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Scheinbar mühelos begibt auch der Komponist sich über Grenzen, jene von Genre und Stil: dass diese sich nicht einfach einordnen lassen, gibt seiner Musik eine ganz eigene Signatur: ein bisweilen lustvolles Balancieren zwischen vertrauten und fremden Klangwelten, ein geistreiches Spiel mit unseren Hörerwartungen, in denen sich das ausdrückt, was Radke ein Herzensanliegen ist: unsere Bereitschaft zur Veränderung, und zwar so lange, bis die Menschenrechte gelebte Wirklichkeit sind. Ein Abend mit zeitgenössischer Musik, der Zeitgenossen zu begeistern wusste: mit intelligenten Widersprüchen, einer erfrischenden Intensität, und einer unsentimentalen Sehnsucht nach einer Welt ohne Vertreibung, Not und Gewalt.
Großer Beifall. Zugabe. Noch mehr Beifall.

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