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Von feiner Struktur und intensiver Wirkung

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Ein Konzert-Abend der Tonkünstler München e.V. im Zeichen des Komponisten Dieter Acker
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Am 24. Oktober brachten die Violinistin Anna Kakutia sowie der Pianist und Komponist Dmitrij Romanov den Rubinsteinsaal mit strahlenden Tremoli und schweren, gefühlvollen Tönen zum Schwingen. Nach mehrfachen corona-bedingten Verschiebungen konnte das Konzert mit Werken von Dieter Acker sowie seiner Schüler endlich stattfinden.

Die Freude zeigte sich sowohl im gut besetzten Saal, als auch bei den Musizierenden und Komponisten. Eingeleitet wurde der Abend nicht, wie geplant, mit dem einzigen Werk von Dieter Acker, sondern mit zwei Sätzen einer Sonate des Pianisten Dmitrij Romanov. Mit klirrenden Geigentremoli zog Anna Kakutia das Publikum sofort in ihren Bann. Dmitrij Romanov überzeugte mit gelassener Ruhe und gefühlvollem Klavierspiel. Die Harmonie der beiden Musizierenden war von der ersten Minute an deutlich zu spüren. Anna Kakutia, eine vielseitige wie kontrastreiche Violinistin, die in der Musik von Bach und Mozart ebenso zuhause ist wie in zeitgenössischer Klangkunst, strahlte jedes mal vor Beginn ihrer Stücke, nur um danach die schwierigen Passagen mit Leichtigkeit zu nehmen und gefühlvolle Teile gänzlich auszukosten. Dmitrij Romanov, der nicht nur als Pianist auftrat, sondern auch eines seiner Werke selbst vorstellte, wirkte zwar zurückhaltend, zog das Publikum aber mit seinem gefühlvollen und umfangreichen Talent sofort in seinen Bann. Mit dem zweiten Stück des Abends für Violine Solo, „La vida d’un gat“ („Das Leben einer Katze“), von Ferran Cruixent, ließ die Geigerin mit überraschender Leichtigkeit eine Katze durch den Saal laufen. Im Anschluss daran brachte Dmitrij Romanov den Saal mit einem vierteiligen Werk von Gabor Peter Fiore zum Beben, sodass sogar das Publikum einige Male erschrocken zusammenzuckte, und endete mit einer herzlichen Umarmung des Komponisten, der an diesem Abend ebenfalls vor Ort war.

Vor der Pause entführten die Violinistin und der Pianist das Publikum in eine Fantasiewelt, die geprägt war von der Folklore verschiedener Kulturen, um dann eindrucksvoll mit Col Legno auf der Geige und mit Zupfen und Schlagen auf die Saiten des offenen Flügels zu verklingen. Hier zeigte sich auch letztendlich die Freude der beiden beim gemeinsamen Musizieren, was direkt mit Jubel und ebenfalls einer überglücklichen Umarmung des Komponisten Mark Pogolski belohnt wurde.

Nach der Pause folgte ein Werk für Klavier Solo der türkischen Komponistin Melis Peykoglu, „Dance of Salmakis“, dessen musikalischer Charakter nun gänzlich anders war als der der vorherigen Stücke. Mit fließenden, tänzerischen Melodien holte Romanov das Publikum wieder zurück. Mit „Elefants in the room“ von Johannes Schachtner, für Violine und Klavier, kehrte auch der metrisch losgelöste Musikcharakter zurück, der sich fast gänzlich durch den Abend zog. Bei „Trauer“ für Violine und Klavier merkte man Anna Kakutia, die ja sonst jedes Mal mit einem Lächeln im Gesicht begann, die Schwere und Bedrückung des Werks an. So atmete sie mit ernster Miene vor Beginn tief durch und stimmte sich auf das Stück gänzlich neu ein. Mit seufzenden Figuren im Klavier und schwelgerischen Violinmelodien konnte man die Trauer deutlich spüren. Beendet wurde der Abend mit dem einzigen Werk von Dieter Acker.

Die „Rilke-Sonate“ löste sich wieder von den warmen Klängen der vorherigen „Trauer“ und verlangte dem Publikum nochmal seine ganze Konzentration ab. „Melodiös, sensibel, von feiner Struktur, und doch von intensiver Wirkung“, wird die Musik von Dieter Acker beschrieben. Dies war aber nicht nur bei seiner „Rilke Sonate“ zu hören und prägte den Abend durchweg. Anna Kakutia und Dmitrij Romanov begeisterten das Publikum mit beeindruckender Leichtigkeit beim Spielen der für beide Instrumentalisten schwierigen Werke und einer Herzlichkeit, die von den Zuhörern mit Beifall zurückgegeben wurde.

 

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