Im Kammersaal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt hatten sich Weggefährten, Schüler, Kollegen, Politiker und viele renommierte Musiker am 17. Januar zusammengefunden, um in einem hochkarätigen Konzert an den ersten Todestag des Pädagogen und Dirigenten Rüdiger Trantow zu erinnern.
Ein bemerkenswertes Programm war zu hören, mit Werken von Friedrich Wilhelm Zachow, Carl Maria von Weber, Friedrich Kuhlau, Claude Debussy, Wolfgang Jacobi und Hans Sommer, engagiert und gut interpretiert von hochrangigen Musikern wie Manuel Fischer-Dieskau, Violoncello; Babette Hierholzer, Klavier; die Gebrüder Sebastian, Michael und Nikolaus Römisch, Hartmut Rohde, Viola; Elisabeth Groß, Violine; Detlef Bensmann, Saxophon; Lydie Römisch, Harfe, sowie viele weitere Kollegen. Durch das vielfältige Programm, in dem auch ein Sketch sowie ein Einblick in die von Trantow so geliebte „Stubenmusik“ nicht fehlte, führten die Moderatorinnen Isabelle Bhuiyan und Désirée von Delft.
Einen eindrucksvollen Rückblick auf das Schaffen von Rüdiger Trantow bekam das zahlreich erschienene Publikum durch die Festrede von Prof. Christian Höppner, der seinen ehemaligen Kollegen mit folgenden Worten darstellte: „Rüdiger Trantow hat in beispielhafter Weise sein Wirken vor Ort mit seinem Engagement auf nationaler und internationaler Ebene verbunden und als Einheit betrachtet: etwa als langjähriger Leiter der Musikschule und des Kunstamtes Steglitz, als Wegbereiter und Wegbegleiter der Wettbewerbe Jugend musiziert auf allen föderalen Ebenen, als Landesvorsitzender des Verbandes deutscher Musikschulen sowie als Musiker und Pädagoge. ‚Wenn die anderen feiern‘ im ZDF, ‚Geselliges Musizieren‘ im SFB oder die ‚Konzerte junger Solisten‘ in der Philharmonie waren auch für mich faszinierende Begegnungspunkte mit ihm. Er war seiner Zeit voraus, wenn er die Erfahrung der ganzen Bandbreite musikalischer Vielfalt jedem Menschen – von Anfang an und ein Leben lang – zugänglich machen wollte: in der Tradition von Leo Kestenberg und Fritz Jöde und ganz im Sinne der erst 2005 völkerrechtlich verbindlich gewordenen UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der kulturellen Vielfalt, die zu seiner Amtszeit noch nicht existierte.
Ob Bach, Mozart, Schubert, Gershwin oder Hans Sommer: Rüdiger Trantow tummelte sich mit seinem Steglitzer Kammerorchester, der Stubenmusik und vielen weiteren Ensembles auf den Konzertpodien. Er hat unzählig vielen Menschen die weite Welt der Musik eröffnet und sie für das gemeinsame Musizieren entzündet – getreu der Überzeugung von Augustinus: ‚Nur wer selber brennt, kann andere entzünden‘. Die Musik hat ihn ein Leben lang geprägt und begleitet. Die weite Welt der Musik in ihrer ganzen Vielfalt jungen Menschen von Anfang an und ein Leben lang nahe zu bringen, ist für ihn Auftrag und Erfüllung zugleich gewesen.“
Ein in jeder Hinsicht eindrucksvoller Abend, von dem man sich wünscht, dass dieses Engagement für die Musik für viele zum Vorbild wird.