Unter dem Motto „Ich wünsch mir was zum Tag der Musik“ trat der Deutsche Musikrat an die Öffentlichkeit und Politik heran. Denn der Deutsche Musikrat sieht die weltweite Reputation des Musiklandes Deutschland durch die zunehmend prekären Arbeitsbedingungen, unzureichende Bildungsangebote und eine unsichere Rechtsgrundlage in Gefahr. Einer der fünf Wünsche des Deutschen Musikrats ist folgender: Musikschullehrkräfte müssen von ihrer Arbeit leben können und angemessen honoriert werden. Denn freiberufliche Musikschullehrerinnen und Musikschullehrer leben mit einem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt von knapp 11.000 Euro weit unterhalb der Niedriglohnschwelle.
Der Frankfurter Tonkünstlerbund e.V. ist der Meinung, dass die Reputation des Musiklandes Deutschland am effektivsten durch die Qualität der künstlerischen und pädagogischen Arbeit der Musikschaffenden an der Basis gestärkt werden kann. Denn: bessere Qualifikation = bessere Reputation = bessere Wahrnehmung des Berufsstands in der Öffentlichkeit = angemessene Bezahlung.
Der Musikerberuf beschränkt sich inzwischen nicht mehr auf die Vermittlung und Aufführung von Musik, sondern umfasst alle Zweige eines wirtschaftlich geführten Unternehmens. Auch Musiker müssen Kunden gewinnen, Büroaufgaben in ihrem eigenen Büro übernehmen, für ihre Absicherung sorgen und vieles mehr.
Einen ersten Einblick in diese Bereiche des Berufslebens von Musikern und Musikpädagogen konnten Mitglieder des DTKV und verbandsfremde Musiker bei der Workshopreihe des FTKB e.V. am 16. Juni 2012 gewinnen. Für die gut besuchten Workshops konnte der FTKB e.V. hochklassige Referenten gewinnen. Beate Sohl ist eine der renommiertesten Dozentinnen für Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland. Sie gab den Teilnehmern in ihrem Workshop erste Impulse, welche Bereiche PR-Arbeit für Musiker umfasst. Edith Stork kann auch ein Geschenk sein: Dann kommt sie mit einer Schleife oder zu Weihnachten mit einem Tannenzweig dekoriert und macht das, wofür die ehemalige Opernsängerin berühmt-berüchtigt ist: Ordnung. Sie hat ein Ordnungssystem entwickelt, das seinesgleichen sucht, und stellte dies den Teilnehmern in ihrer humorvollen Art vor. Tatsächlich: Wer ihre Ratschläge umsetzt, muss nie mehr suchen und kann seine Zeit und Energie ohne Abstriche in kreative Arbeit umsetzen. Jürgen Rind wiederum gab einen Rundumblick über „alles, was Musiker über ihre berufliche Selbstständigkeit wissen sollten“, also über Steuern, Absicherungen, nötige und unnötige Versicherungen, Rente sowie staatliche Förderungen. Die jeweils dreistündigen Workshops konnten nur einen kleinen Einblick in diese Arbeitsbereiche geben. Daher kam bei vielen Teilnehmern der Wunsch nach einer Vertiefung der Workshopinhalte auf. Der FTKB e.V. wird nächstes Jahr weitere Workshops mit den Dozenten/-innen anbieten. Denn: bessere Qualifikation = bessere Reputation = bessere Wahrnehmung des Berufsstands in der Öffentlichkeit = angemessene Bezahlung.