Was haben Teddy, Dieter und Lidl mit Musik zu tun? Wer den 1. Hofer Blockflötentag in den Gebäuden der Musikschule der Hofer Symphoniker besuchte, weiß, dass diese Silben Möglichkeiten sind, die Vielfalt der Artikulationsarten auf der Blockflöte mit einer flexiblen Zunge zu trainieren. Mit viel Begeisterung waren die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den verschiedenen Angeboten dabei.
Der Tag begann mit einem Kurzkonzert der beiden Dozentinnen Silvia Müller und Dorothea Lieb, die unter Begleitung von Initiatorin und Mitorganisatorin Ulrike Schelter- Baudach am Cembalo mit Sonaten von Francesco Turini und Georg Philipp Telemann sowie einem zeitgenössischen Werk mit dem Titel „Weiße Flugversuche“ von Georg Nussbaumer Kostproben der spielerischen Facetten auf Sopran-, Alt - und Tenorblockflöte zum Besten gaben.
Nach dem Einstiegsworkshop über Tiefenatmung und Artikulation teilten sich die Teilnehmer in zwei Ensembles auf. Während Silvia Müller mit den Erwachsenen den ehrgeizigen Versuch unternahm, ein doppelchöriges, achtstimmiges Werk einzustudieren, trafen sich die jugendlichen Teilnehmer zu einem kleineren Ensemble unter der Leitung von Dorothea Lieb, um zwei Tänze der Renaissancezeit zu probieren. Dabei konnten die Teilnehmer die Erkenntnisse des ersten Workshops praktisch anwenden und stellten erstaunt fest, wieviel Energie in solch alten Stücken stecken kann, wenn man beim Spielen gelegentlich auch noch im Grundschlag stampft, klatscht oder im Off-Beat schnipst.
Silvia Müller verzauberte die Kleinsten im Alter zwischen sieben und zehn Jahren mit spannenden Geschichten, bei denen die Blockflöte zum spielerischen Ausdrucksmittel wurde. Moderne Spieltechniken wurden ausprobiert und als schnarchende, zappelige und heulende Gespenster oder eine knarzende Treppe dargestellt.
Parallel zu den praktischen Angeboten gab es im Erdgeschoss des Veranstaltungsortes „Haus der Musik“ eine umfangreiche Ausstellung der Blockflötenfirma Mollenhauer aus Fulda. Instrumente aller Größen und Preisklassen, in den unterschiedlichsten Bauweisen, aus den verschiedensten Hölzern, vom heimischen Birnbaum über Olivenholz aus Spanien bis hin zum Grenadill aus Afrika konnten bestaunt und ausprobiert werden. Ein besonders großer Anziehungspunkt für die Kinder und Jugendlichen stellte dabei die futuristisch anmutende E-Blockflöte „Elody“ dar, die mit unendlichen elektronisch anwählbaren Soundkombinationen aufwartete.
Alle Ensemblestücke, die am Tag erarbeitet worden waren, aber auch solistische Beiträge und ein Alte-Musik- Ensemble waren beim Abschlusskonzert in Werkstattatmosphäre zu hören, mit viel Spielfreude und Enthusiasmus vorgetragen. Als das Konzert mit einem Walzer von Scott Joplin im großen Ensemble endete, kam der folgende Applaus nicht nur vom Publikum selbst. Auch die Teilnehmer fielen mit ein und dankten aufs Herzlichste den beiden engagierten Dozentinnen für den wunderbaren Tag. Eine Fortsetzung wird hoffentlich nicht auf sich warten lassen.