Das Bistumsjubiläum in diesem Jahr steht unter dem Motto „Unterm Sternenmantel“ und wird in Abstimmung mit der Diözese vom Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia, das in diesem Jahr zehn Jahre alt wird, unterstützt.
Zentrum der Aktion, die aufgrund ihrer Entwicklung „Internationale Künstlerbegegnung“ genannt wurde, ist Bamberg. Dort wurden drei Arbeiten aufgestellt (Domberg, Michaelsberg, Stephansberg), an sieben weiteren Orten der Diözese (Ansbach, Bayreuth, Coburg, Forchheim, Fürth, Kronach und Nürnberg) und in Orten mit besonderer historischer Beziehung in Europa, nämlich Villach, Stettin und Chichester jeweils eine. Hier konnte auch in der Verbindung zweier Orte, nämlich St. Stephan in Bamberg und St. Jakob in Villach ein besonderer ökumenischer Akzent gesetzt werden, weil ein Künstler für beide Orte jeweils eine Arbeit schuf, die vom Thema und von der Gestaltung her verbunden sind. Ausgehend vom historischen Bischofssitz wird die künstlerische Idee sternenförmig verbreitet.
Künstler aus vielen Teilen Europas, ja sogar aus den USA, Israel und Japan konnten für diese Idee gewonnen werden, die dauerhaft von der Geschichte des Bistums und seiner europäischen Verflechtung zeugen soll. Die Aufstellung ist also keine passagere, und die Arbeiten wurden von den Bildhauern eigens für den Ort geschaffen, den sie sich erwählt haben. Dargestellt sei diese Idee am Beispiel Nürnbergs und dem „Rosenwunder der Heiligen Elisabeth“, welches von der einzigen teilnehmenden weiblichen Künstlerin geschaffen wurde:
Die 1007 gegründete Diözese Bamberg erhielt das Gebiet um Nürnberg erst 1016 durch das Zugeständnis des Eichstätter Bischofs. Bis heute liegt ein Teil der 1050 gegründeten Stadt im Bistum Eichstätt.
Mit der Reformation verlor die katholische Kirche ihren Einfluss auf das wirtschaftlich und kulturell prosperierende Nürnberg. Nur die Deutschordenskommende, die das bedeutendste Hospital des Ordens in Deutschland beherbergte, konnte sich als direkt dem Kaiser unterstellte Enklave inmitten der protestantisch gewordenen Stadt behaupten.
Allerdings wurden die beiden dem Deutschen Orden zugehörigen Kirchen, nämlich St. Jakob und St. Elisabeth, der neuen Lehre zugeführt. Zumindest die Ordensmitglieder konnten aber weiterhin die katholische Messe hören. Im Jahr 1601 veranlasste der Deutschordensmeister und Erzherzog von Österreich Maximilian schließlich, dass St. Elisabeth wieder dem katholischen Ritus zugeführt wurde.
Im 18. Jahrhundert begann die langsam wachsende Gemeinde mit einem Neubau, der nach einer wechselvollen Baugeschichte erst 1903 fertiggestellt war. 1945 blieb nur noch eine Ruine von St. Elisabeth übrig. In den letzten Jahren ist der Kirchenraum zu einem Ort geworden, an dem die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst bewusst gesucht wird.
Die 1954 in Nürnberg geborene Amerikanerin Kiki Smith sah im Rahmen des Bistumsjubiläums die Chance, für ihre Geburtsstadt ein Kunstwerk zu schaffen. Sie widmet sich einer Episode aus dem legendären Leben einer Heiligen: dem Rosenwunder der Heiligen Elisabeth von Thüringen.
Die gegenständlich arbeitende Künstlerin verarbeitet in einem reliefartigen Werk die im späten Mittelalter aufgekommene Legende des Rosenwunders.
In einer Komposition aus Bronze und bunten Halbedelsteinen ist die Heilige dargestellt, wie sie ihrem Mann und Landgraf den Korb darbietet; statt des Brotes für die Armen, das sie gegen dessen Willen an die Armen verteilen wollte, sind nur noch duftende Rosen zu sehen. Das Kunstwerk von Kiki Smith ist im Innenraum der St. Elisabethkirche in der Nische unterhalb der Orgelempore angebracht und kann während der Öffnungszeiten der Kirche besichtigt werden.
Weitere Infos
www.kuenstlerbegegnung.de