Gut drei Stunden Fahrt und ein tolles Wochenende voller Musik und neuer Eindrücke. Das erlebte das Jugendsinfonieorchester der Stadt Recklinghausen Ende September. Die Reise ging in die Partnerstadt Dordrecht, in die Niederlande. Die Partnerschaft dieser beiden Städte besteht bereits seit 50 Jahren. Dass diese Freundschaft zu einem anregenden Austausch untereinander führt, bewiesen auch das JSO Recklinghausen und Dordrecht Philharmonisch, als sie sich zur Feier des Jubiläums für ein gemeinsames Konzert zusammentaten.
Es muss nicht immer weit weg sein
Das Wetter zeigte sich bei unserer Ankunft zwar nicht von seiner besten Seite, im dortigen Musikzentrum wurden wir dafür umso herzlicher empfangen. Wir haben uns dort direkt wohl gefühlt. Wenn man mit dem Mix aus Englisch, Deutsch und Holländisch mal nicht weiterkam, über die Musik kann man sich immer verstehen – ganz ohne Worte. Ein Abenteuer der anderen Art waren die „Pods“ im Stadtkloster Dordrecht, einem besonderen Hostel. Ein wenig erinnerten die Schlafkabinen an Kapselhotels in Japan. Auf jeden Fall ein „First“ für alle Beteiligten!
Viel Zeit in unseren Pods blieb uns allerdings nicht, hatten wir doch ein Konzert zu spielen. Zusammen mit dem Blasorchester aus Dordrecht bereisten wir die verschiedensten Ecken der Musik. Vom eisigen Arendelle bis ins temperamentvolle Spanien, vom verträumten Dornröschen bis zu den Heerscharen Mordors. Zum Höhepunkt des Konzertes brachten wir auch ein gemeinsames Stück ohne Instrumente auf die Bühne: Wir klatschten und stampften zusammen den mehrstimmigen „Barn Dance“ – ein besonders schönes Symbol für die Freundschaft unserer Städte. Wir wollten aber nicht nur die musikalische Seite Dordrechts kennenlernen. Gemütlich schipperten wir auf kleinen Booten durch die Grachten und lernten so einiges über die historische Stadt – die älteste in Südholland, in der es zum Beispiel ein Haus mit einem Fenster gibt, das bei Hochwasser unter Wasser liegt, und von dem aus die Hausbewohner dann Fische beobachten können.
Die Gruppe ist sehr zusammengewachsen. Ob beim Spieleabend, beim gemütlichen Singen am Abend oder beim Kicker spielen; auch die Recklinghäuser Jugendlichen, die sich sonst oft nur einmal in der Woche in der Probe sehen, konnten einander näher kennenlernen und zusammenwachsen. Das merkt man auch nach der Fahrt noch in den Proben und Pausen. Total schön.
Unser Fazit: Für schöne Fahrten und gemeinsame Erfahrungen muss man nicht immer weit fahren. Wir hoffen, dass wir auch in Zukunft gemeinsame Projekte mit dem Orchesterverein aus Dordrecht realisieren können und dass der Kontakt weiterbesteht.
Danke für das schöne Wochenende! – Bedankt voor het mooie weekend!
■ Luisa Pohl, JSO Recklinghausen
Die JMD fördert internationale Jugendbegegnungen mit Mitteln des Kinder- und Jugendplans.
Ausführliche Informationen und Anträge unter www.jmd.info im Bereich Jugendorchester.
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