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Wertvolle Aha-Effekte

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Vorsingen für den „Liebestrank“
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Als Startschuss zur diesjährigen Produktion der Jungen Oper Schloss Weikersheim fanden Mitte Dezember die ersten Vorsingen statt. Mit Gaetano Donizettis „Liebestrank“, einem jungen Orchester und einem Dirigenten aus Italien bringt die JMD 2023 eine rein italienische Produktion auf die Bühne. Für die Musikalische Leitung hat sie Fausto Nardi engagiert, der bereits die La Bohème-Produktion 2019 leitete. Regie führt Jakob Peters-Messer, der nach den „Lustigen Weibern“ (2009) erneut und mit Begeisterung nach Weikersheim kommt. Den Part des Opernorchesters übernimmt die Junge Philharmonie Friaul.

Wer einen Platz in der Internationalen Opernakademie erhält und als Solist*in auf der Bühne stehen wird, darüber entscheidet die JMD in einem mehrstufigen Verfahren. Und bereits die erste Runde der Vorsingen lief signifikant anders ab als eine Audition an einem Opernhaus:  Alle Sängerinnen und Sänger mit der erforderlichen Qualifikation, die sich beworben hatten, wurden in die Musik­akademie Schloss Weikersheim eingeladen, insgesamt rund 120 junge Talente aus 26 Nationen. Aufgeteilt in mehrere Gruppen erhielten die Sängerinnen und Sänger jeweils für zwei volle Tage die einmalige Gelegenheit, in szenischen Workshops zu arbeiten und einander als Kollegen*innen in Einzel- und Ensemble-Übungen kennenzulernen, bevor sie sich abschließend der JMD-Jury mit zwei Arien präsentierten. Für die Inhalte dieses Intensiv-Trainings zeichnete Patrick Bialdyga verantwortlich, zuletzt Produktionsleiter an der Oper Leipzig, und in Weikersheim wiederholt selbst Regisseur. Fordernd und humorvoll leitete er die Workshop-Einheiten, immer in direkter Interaktion mit den Teilnehmenden. Gecoacht wurden diese auch von Opernsängerin und Gesangsdozentin Janice Dixon. Sie gab fachliche Anregungen und Tipps und  teilte großzügig eigene Erfahrungen. Das mit Yvonne Schiffelers, Professorin am Conservatorium Maastricht, Regisseur Jakob Peters-Messer und Andrej Hovrin, Studienleiter am Mainfrankentheater Würzburg, auch pädagogisch besetzte Jury-Team war für insgesamt zehn Tage vor Ort und ermutigte jede und jeden der angereisten Sänger*innen zu der selbstbewussten Botschaft: „Ja, es gibt viele andere, die diese Partie singen können, aber mich habt ihr noch nicht gehört!“ Freundlich, fair und bestärkend sollten die Nachwuchstalente Workshop und Vorsingen erleben. Tatsächlich konnten sie das neu Gelernte häufig unmittelbar umsetzen. Viele bedankten sich für eine positive Erfahrung inklusive wertvoller Aha-Effekte. Dass die jungen Sängerinnen und Sänger sich hörbar getraut hatten, das Vorbereitete ein wenig anders zu gestalten, freier und besser im Idealfall, war auch für die Dozierenden-Jury eine Freude.

Mitte Februar findet die zweite und finale Vorsingrunde statt. Auch dann geht es nicht darum, die bereits Besten zu casten, sondern diejenigen auszuwählen, die das größte Potenzial erkennen lassen. Das Künstlerische Team der Jungen Oper Schloss Weikersheim wird sehr sorgfältig auswählen und abwägen: Wer ist einer Partie stimmlich gewachsen, wer hat eine starke Präsenz? Welche Sängerinnen und Sänger werden ein musikalisch und darstellerisch überzeugendes Ensemble formen? Insgesamt bis zu 15 Solisten*innen erhalten ein Stipendium für die Internationale Opernakademie der JMD. Während einer zehntägigen Arbeitsphase an Ostern und der den Aufführungen vorausgehenden Probezeit von sechs Wochen erhalten sie eine intensive Förderung als wichtigen weiteren Schritt in Richtung einer Profikarriere.

Der Kartenvorverkauf für die Vorstellungen vom 27. Juli bis 6. August hat bereits begonnen.
www.oper-weikersheim.de

 

 

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