Letztlich waren es 19 Chöre, die sich nach langen pandemiebedingten Unterbrechungen ihrer Probenarbeit trauten, ihr Repertoire im Orchesterzentrum oder im Konzerthaus Dortmund öffentlich darzubieten. Das macht etwa ein Drittel gegenüber den Zeiten vor Corona aus. Gleichwohl entstand am 3. September an den beiden Wettbewerbsstätten in Dortmund binnen kurzem die typische trubelige Atmosphäre einer großen vokalen Begegnungsfläche.
Anmeldungen gab es für die meisten Chorkategorien, die der Deutsche Chorwettbewerb vorgibt, doch waren es oft nur einzelne Ensembles und die Wettbewerbsleitung hatte kategorienzusammenfassend nur zwei Jurys gebildet. „Wir werden auf jeden Fall Dritter“ meinten Sänger des Aalto Kinderchors Essen, als sie im Orchesterzentrum das Programmheft des Wettbewerbs aufschlugen, und strahlten. Sie wurden dann sogar Erstplatzierte der Kategorie „Interkulturelle Chöre“.
Neun Chöre bestritten das Abschlusskonzert im Konzerthaus, das an Begeisterung an Abschlusskonzerte früherer Wettbewerbe anknüpfen konnte. Moderatorin Anja Backhaus führte emphatisch durch den Abend. Seitens der Landesregierung erläuterte Kulturstaatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert, wie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW in der Coronakrise zu den Chören des Landes stand. Über Landesmusikrat und Amateurmusikverbände werden diese schon regulär mit Mitteln aus den Glücksspielzweckerlösen des Landes gefördert.
In der Coronakrise kamen zwei Hilfsprogramme hinzu, die vor allem Chören, die mangels Veranstaltungen keine Einnahmen mehr erzielen konnten, über die Leere in der Vereinskasse hinweghalfen. Auch die Initiative des Landtags, Mittel für „Musik gegen die Einsamkeit“ bereitzustellen, mobilisierte viele Chöre und Instrumentalensembles landesweit, vor Seniorenheimen und Wohneinrichtungen zu musizieren.
Für mindestens fünf der Chöre heißt es nun, das Repertoire kräftig weiterzuproben: Zwischen dem 3. und 11. Juni 2023 treten sie im Deutschen Chorwettbewerb in Hannover an.