Der popNRW Preis ist längst zu einer Institution geworden. Zum zwölften Mal haben ihn Landesmusikrat NRW und NRW Kultursekretariat am 14. November im Kölner Club Gloria vergeben und entsprechend groß war der Andrang auf die Plätze im plüschigen Saal. Schon eine Stunde vorher drängte sich die Szene im Meet-and-Greet des Foyers.
Mit drei Songs das Publikum berührt
Moderatorin Linda Reitinger konnte diesmal eine neue musikwirtschaftliche Kategorie des Preises vorstellen. Der Best New Music Entrepeneur Preis gilt Unternehmen der Branche, die sich in innovativer Weise um ihre Künstlerinnen und Künstler bemühen. Frank Kühl, Vorsitzender des Fördervereins Musikwirtschaft NRW, begründete in einer Laudatio die Vergabe an das junge Unternehmen Indie Radar Ruhr, ein Veranstaltungslabel zur Förderung und Verbreitung junger, neuer, innovativer und unabhängiger Musik im Ruhrgebiet. Der Preis ist mit 3.500 Euro dotiert. Die Perspektive dieser Preiskategorie entspricht dem Fokus des Förderers, des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW.
Hörbares Interesse des Publikums galt auch dem Newcomer Preis, dessen Wahl Simone Sohn, bekannt durch die Sendung „Heimatkult“ von Radio 1Live, begründete. Das Duo „Blumengarten“ – der Sänger Rayan und der Musikproduzent Sammy aus Velbert – kann mit 2.500 Euro seine bemerkenswerte Karriere fortsetzen. Der zweite Preis in dieser Kategorie ging an das Duo Negisa aus Köln und seinen düsteren Elektrosound.
Großer Jubel erklang bei der Bekanntgabe des Hauptpreises, der dem „Outstanding Artist“ gilt. Renbert Stiewe, Glitterhouse, Beverungen, hielt die empathische Laudatio. Philine Sonny erhält 10.000 Euro und sie bewies mit drei suggestiv vorgetragenen Songs, wie sehr sie ihn verdient hat. Drei Songs sind nicht viel, um ein Publikum zu berühren und in Bann zu ziehen, doch es gelang der Sängerin und Gitarristin mühelos. Christine Siegert, Präsidentin des Landesmusikrats NRW, überreichte der Preisträgerin den symbolischen Scheck. Der zweite Preis ging an die Popkünstlerin Marie Montexier, die auf ihrem eigenem Musiklabel Paryìa Records produziert.
Linda Reitinger verabschiedete ein enthusiastisches Publikum bis zum popNRW Preis 2024. Organisiert hatte die Veranstaltung Linn Meissner, Referentin für das Förderprogramm popNRW im Landesmusikrat NRW. Die Partner des Programms – Akteure der Popbranche und kommunale Popförderer – nominieren alljährlich die Bands, die von einer Fachjury beurteilt werden. Schon die Nominierung ist eine Auszeichnung und eröffnet den Weg zu Förderaktivitäten des Programms wie etwa den Export der Bands in Showcases auf internationalen Festivals in Hamburg, Groningen, Wien, Brighton und weiteren Städten. Der Blick des Förderprogramms gilt aber auch der Branche selbst durch die Unterstützung von kleinen Unternehmen, die in Kooperationen Pop aus NRW voranbringen.
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