Ein Song- und Storybook: Kurdische Musikerinnen in Deutschland +++ popNRW-Preise 2024: Für Mina Richman und maïa +++ Veranstaltungshinweise +++ 6.12.: Jugend jazzt NRW +++ 11.12.: Verleihung Spielstättenprogrammprämie
Nachrichten und Ankündigungen des Landesmusikrat NRW
Ein Song- und Storybook
Kurdische Musikerinnen in Deutschland
Die kurdische Kultur lebt von ihrer Vielfalt – das ist die Botschaft des neu erschienenen Song- und Storybooks „Kurdische Musikerinnen in Deutschland“. Das rund 90-seitige Heft verbindet Forschung, Memoiren und Noten, um die Erfahrungen dieser Künstlerinnen zum Leben zu erwecken. Die Ausführungshinweise, transkribierten Liedtexte und digitalen Aufnahmen machen dieses Repertoire von 14 Liedern einem breiten Publikum zugänglich.
Das Heft ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Sheyda Ghavami, einer Sängerin und Aktivistin in Köln, und Rose Campion, einer Anthropologin am Institut für Europäische Ethnomusikologie. Drei kurze Texte im Buch fassen die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Forschung zusammen. Nach einer kurzen Einführung in die kurdische Kultur und Politik in Deutschland werden die Perspektiven von zehn Musikerinnen vorgestellt.
Sheyda Ghavami schafft es in ihren Memoiren, von denen drei Kapitel in dem Buch abgedruckt sind, sowohl die Schwierigkeiten als auch die Schönheit des Lebens als kurdische Frau darzustellen. Sie erzählt von ihrer unrechtmäßigen Inhaftierung im Iran, ihrer lebensgefährlichen Reise nach Europa und ihren Erfahrungen mit dem Asylsystem und rassistischer Gewalt in Deutschland. Aber sie berichtet auch über ein positives Erlebnis, in dem sie mit kurdischen Frauen in den Bergen kreative Inspiration fand.
Zwischen den Texten befinden sich 14 Lieder mit Noten und Texten, die von den Musikerinnen beigesteuert wurden. Aufführungstipps wie „Was ist Mikrotonalität?“ oder „Wie funktioniert instrumentale Verzierung?“ helfen denjenigen, die neu in dieser Musiktradition sind, sich zurechtzufinden. Das Buch wurde am 25. Oktober mit einem festlichen Konzert an der Universität zu Köln vorgestellt.
„Kurdische Musikerinnen in Deutschland“, ein Projekt des Landesmusikrats NRW und des Instituts für Europäische Musikethnologie Köln, steht kostenlos zum Download unter www.musikwelten-nrw.de/kmid oder als Druckversion zur Verfügung (europaeische-musikethnologieuni-koeln.de (europaeische-musikethnologie[at]uni-koeln[dot]de)).
■ Rose Campion
popNRW-Preise 2024
Für Mina Richman und maïa
Der Landesmusikrat NRW und das NRW KULTURsekretariat haben am 15. Oktober im Gloria Theater in Köln zum 13. Mal die popNRW-Preise vergeben. Neben vielen Branchenprofis nahmen zahlreiche Akteur:innen aus der Kulturpolitik an der von Linda Reitinger moderierten Veranstaltung teil. Zwei Live-Acts aus dem popNRW-Förderprogramm begeisterten das Publikum. Die popNRW-Preise gehören zu den wichtigsten und höchstdotierten Auszeichnungen für Popmusiker:innen in Deutschland. Sie werden seit 2016 vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW finanziert.
Der mit 10.000 Euro dotierte Erste Preis in der Kategorie „Outstanding Artists“ ging an Mina Richman. Es ist die Suche nach einer Perspektive und Lebensrichtung, die die queere Deutsch-Iranerin – die in Berlin geboren und in Bad Salzuflen aufgewachsen ist – schon früh zur Musik treibt. Die Laudatio hielt Shanli Anwar (Moderatorin, COSMO-Podcast „Iran im Herzen“). Über den mit 2.500 Euro dotierten Förderpreis für den „Best Newcomer“ freute sich maïa. Inspiriert von deutscher Lyrik und Poesie veröffentlicht die Newcomerin aus Duisburg seit über einem Jahr selbstgeschriebene deutsche Indie-Pop-Songs. Den Preis überreichte Daniela Ammermann (1LIVE), Musikjournalistin und Jury-Mitglied.
Die Auszeichnungen für die Zweitplatzierten beider Kategorien stiftete die PR-Agentur Community Promotion: Der Düsseldorfer Künstler Pablo Brooks erhielt eine Plakatkampagne von „strassenjunge“ und die in Köln ansässige Post-Punk Band SMILE ein Promo-Paket von Community Promotion.
Die nominierten 27 Bands wurden von einer Experten-Jury ausgewählt. Schon in den vergangenen Jahren hat die Jury mit den Prämierungen ein Gespür für Karrieren gezeigt.
Zum zweiten Mal verlieh der Landesmusikrat NRW den Preis „Best New Music Entrepreneur“. Die mit 3.500 Euro dotierte Auszeichnung ging an Hertune, Rachow & Sieben GbR, ein in Köln ansässiges Female Artist Management. Die Laudatio hielt Ines Rainer (creative.nrw).
Ankündigungen:
Abschlusskonzerte Jazz
Das Abschlusskonzert des Wettbewerbs Jugend jazzt NRW in der Kategorie „Jazzorchester / Solo“ (23./24.11.) findet am 06.12. um 19.30 Uhr im Dortmunder Jazzclub „domicil“ statt. Das Jazzorchester, das von der Jury als beste Formation des Wettbewerbs bestimmt wird, erhält die Empfehlung zum Deutschen Orchesterwettbewerb im Juni 2025 in Mainz und Wiesbaden. Das Konzert wird traditionell umrahmt vom JugendJazzOrchester NRW. Dieses gibt am 18.12. um 20 Uhr im Kölner Stadtgarten sein traditionelles Jahresabschlusskonzert. Gastsolistin wird die niederländische Jazzsängerin Fay Claassen sein.
Spielstättenprogramm-prämie NRW
Zum 16. Mal zeichnet der Landesmusikrat NRW gemeinsam mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft kleine und mittlere Bühnen der freien Musikszene für ihren besonderen Einsatz und ihr anspruchsvolles und engagiertes Live-Programm mit der Spielstättenprogrammprämie aus. Anders als in den Vorjahren wird die Prämie für die Saison 2024/25 noch im Dezember verliehen, am 11.12., 19 Uhr, in der Parzelle im Depot, Immermannstr. 29, 44147 Dortmund. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung unter anmeldunglmr-nrw.de (anmeldung[at]lmr-nrw[dot]de) wird gebeten.
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