Je größer die Begeisterung in der Aufbruchstimmung für ein Großprojekt ist, desto frustrierender kann die Suche nach spannendem Stoff für den musikbegeisterten Nachwuchs sein. An manchen Schulen werden alle zwei oder vier Jahre große Inszenierungen aufgeführt und es wird stetig Ausschau gehalten nach neuen Projekten für die Bretter, die manch einem die Welt bedeuten. Andere suchen das perfekte Stück für die erste große Musicalaufführung an der eigenen Schule, das spannendes Theater mit schwungvollen Songs verbindet und den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen vermag. Die sorgsame Auswahl des Stücks ist wichtig. Man wird viel Arbeit, Zeit und Herzblut in dieses Projekt investieren.
Einerseits sollen das Textbuch und die Musik die Jugendlichen so mitreißen, dass sie bereit sind, neben dem Schulalltag bis an ihre Leistungsgrenze Zeit und Leidenschaft zu investieren. Andererseits begleitet das ausgewählte Projekt auch uns, die MusiklehrerInnen und Theaterpädagoginnen und - Pädagogen mindes-tens ein Jahr lang intensiv.
Gerade die Gattung Rockmusical bietet die Gelegenheit, Musik, Tanz und Theater in einer für Jugendliche ansprechenden Art und Weise miteinander zu verknüpfen und bei einem gemeinsamen, meist klassen- und altersübergreifenden Musicalprojekt bei allen Beteiligten, Schülerinnen und Schülern, sowie Lehrkräften ungeahntes Engagement freizusetzen und Begeisterung hervorzurufen.
Tatsächlich gibt es einige bekannte, großartige Musicals, die in ihrer Substanz auch nach Jahrzehnten immer wieder begeistern. Leider sind gerade für diese Stücke die Rechte für eine Schulaufführung oft nicht zu erwerben, wohl weil die Autoren fürchten, ihr Stück könnte durch eine mangelhafte Schulaufführung Schaden nehmen, oder aber der Preis für den Erwerb der Bühnenrechte würde das Schulbudget sprengen.
Wer offen ist, etwas Neues zu wagen und einen Moment lang über den Tellerrand der altbekannten Musicals hinauszublicken vermag, ist herzlich dazu eingeladen, ein brandneues Stück in sein Repertoire aufzunehmen.
In Kooperation mit dem isländischen Singer/Songwriter Bödvar Rafn Reynisson (Original Songs), Dorothee Bertsch (Orchesterarrangements) und Leonie Hundertmark (Textbuch) hat Judith Schmid (Arrangements für Band, Soli und Chor) „Das Bildnis des Dorian Gray“ in einer bearbeiteten Fassung nach Oscar Wilde als eindrucksvolles Rockmusical produziert, das bereits im Januar 2013 im Carl-Orff-Saal am Gasteig erstmalig zur erfolgreichen Aufführung gekommen ist.
Vielschichtige Charaktere, die packende Story und eingängige Rock-Songs und Balladen aus der Feder des isländischen Komponisten fesselten die Aufmerksamkeit des Publikums. Songs verschiedener Stilrichtungen interpretieren hier kontrastreich die jeweiligen Stimmungen der Protagonisten. Detailliert werden diverse Facetten der Veränderung von Dorians Psyche vom unschuldigen Jüngling bis hin zum kaltblütigen Mörder musikalisch widergespiegelt.
Im England des späten 19. Jahrhunderts trägt sich die tragische Lebensgeschichte eines jungen Mannes zu. Sein Name ist Dorian Gray. Von besonderer Schönheit gesegnet, wird er vom passionierten Maler Basil Hallward porträtiert. Hier trifft er zum ersten Mal auf den zynischen Aristokraten Lord Henry Wotton, der ihn mit seiner Ideologie infiltriert. Manipuliert von dessen Weltanschauung sehnt sich Dorian nach der absoluten, unvergänglichen Schönheit. In seiner Eitelkeit spricht er die folgenden Verse: „Das Bild behält, was ich verliere. Wenn es doch nur umgekehrt wäre und das Bild statt meiner altern würde! Dafür würde ich alles geben! Meine Seele würde ich dafür geben!“ So geschieht es und unaufhaltsam nimmt das Schicksal seinen Lauf…
Tiefgründig und sinnlich, witzig und tragisch zugleich sowie schonungslos ehrlich vereint „Das Bildnis des Dorian Gray“ anspruchsvolle Theaterszenen mit mitreißender Rock-Popmusik, die dem Zeitgeist und den Musikpräferenzen unserer Schülerinnen und Schüler entsprechen. Im kreativen Raum und dem Schutz der eigenen Rolle wird die Möglichkeit geschaffen, sich mit aktuellen Themen wie dem „Schönheitsideal in der medialen Welt“, „Suchtgefahren in der Jugend“ oder „Angst vor dem Altern“ kritisch auseinanderzusetzen. Zudem ist für die Umsetzung des Musicals ein fächerübergreifendes Arbeiten zwischen den Bereichen Kunst, Musik, Theater, Englisch, Deutsch, Geschichte oder Sport denkbar und sinnvoll. Im Rahmen des Projekts werden durch die Gestaltung einer persönlichen Erfahrungswelt zahlreiche Anreize für die Jugendlichen geschaffen, sich aus intrinsischer Motivation heraus näher mit den angesprochenen Inhalten zu beschäftigen, individuelle Interessen vielseitig und umfassend zu fördern und schlussendlich neben dem gemeinschaftlichen Erlebnis der finalen Aufführung nachhaltige Lernerfolge zu erzielen. Hier findet jedes Talent seinen Platz, von sehr guten Sängern und Sängerinnen angefangen, über reine Sprechrollen, TänzerInnen, Statisten, Chor, Band und Orchester, bis hin zu den Mitwirkenden hinter den Kulissen in Licht- und Tontechnik, Kostüme, Maske oder Bühnenbild.
Bei der Uraufführung wurde mit deutschen Sprechtexten und englischen Songtexten gearbeitet. Mittlerweile ist das Textbuch auch in englischer Sprache verfügbar. Die musikalische Bandbreite reicht von Rocksongs über Balladen bis hin zu Rap und Funk. Arrangements für Chor, Gesangssoli, Orchester und Rockcombo liegen vor. Außerdem gibt es eine sinfonische Ouvertüre.
Informationen zum Stück
Die Spieldauer beträgt 120 Minuten.
Zu besetzen sind 10 Hauptrollen:
- Dorian Gray (4 Songs, 1 Duett mit Basil)
- Lord Henry Wotton (Sprechrolle)
- Basil Hallward (1 Solo, ein Duett mit Dorian)
- Sybil Vane (3 Songs)
- Herzogin Gladys von Monmouth (2 Songs)
- Lady Agatha (Sprechrolle)
- Dr. Ellen Campbell (Sprechrolle)
- James Vane (1 Song)
- Hetty Merton (1 Song)
- Butler Parker (1 Rap)
- 1 Gesangssolo
Kontaktadresse für weitere Infos zur Produktion oder Anforderung desTrailers, von Partiturausschnitten oder Auszügen aus dem Textbuch: judith.schmid [at] hardworkproject.de (judith[dot]schmid[at]hardworkproject[dot]de)