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Erfüllt von der Liebe zur Musik

Untertitel
Zum Tode von Manfred Ach
Vorspann / Teaser

Am 15. Juni 2024 ist der Politiker und Träger der Carl-Orff-Medaille, Manfred Ach, im Alter von 83 Jahren verstorben. 
 

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Sein Wirken und seine Verdienste wurden mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt. Der Bayerische Verdienstorden und die Bayerische Verfassungsmedaille, aber auch der Silberne Wirbel des Bayerischen Musikrats, stehen für eine Vielzahl von Ehrungen und Auszeichnungen für ein vorbildliches berufliches und politisches Leben. 

Seit seinem 17. Lebensjahr im Beruf stehend, hat er Verwaltung von Grund auf gelernt und praktiziert: in den Versorgungsämtern Würzburg und Nürnberg, im Landesversorgungsamt Bayern, als Amtsleiter im Rechnungsprüfungsamt Würzburg. Er hat die Kommunalpolitik erlernt und praktiziert: Acht Jahre lang als 2. Bürgermeister seines Wohnorts Margetshöchheim, 17 Jahre lang als Gemeinderat, 30 Jahre lang als Kreisrat im Landkreis Würzburg, 12 Jahre lang als Vorsitzender der CSU-Fraktion im Kreistag. Und er hat die Landespolitik erlernt und praktiziert:14 Jahre lang als Mitglied des Bayerischen Landtags, 10 Jahre lang als Vorsitzender im Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags.

Manfred Ach hat selbst zwar nie aktiv musiziert. Die Liebe zur Musik aber ist in seiner Familie entstanden und gewachsen. Mit seiner Frau als begeisterte Chorsängerin kamen der Gesang und das Klavier sowie mit seinen beiden Töchtern zusätzlich Blockflöte, Gitarre und Hackbrett ins Haus. Manfred Ach hat den Genuss des Hörens von Musik und deren entspannende Wirkung in seinem terminlich angespannten Leben erfahren. Diese besondere Kraft wollte er nicht mehr missen. 
Schon als Kreisrat war er an der Kommunalen Zweckvereinbarung 1979 und dann 1997 am Kommunalen Zweckverband Musikschule der kreisfreien Stadt und des Landkreises Würzburg mitbeteiligt. Mit der Einbeziehung des Landkreises ist damals ein Musikschulangebot für die Bürger aller Gemeinden geschaffen worden. Als Abgeordneter übernahm Manfred Ach im Jahre 1998 den Vorsitz des Stiftungsrats der Stiftung Bayerischer Musikfonds. Dort hat er in der Zusammenarbeit mit den Ministerialräten Dr. Dirk Hewig und Gerhard Düchs sowie mit Musikratspräsident Wilfried Anton erfahren, wie man mit verhältnismässig geringen Beträgen in einer Vielzahl von Einzelfällen helfen, fördern und bewahren kann. Die ersten Schritte in einer musikpolitischen Karriere waren gemacht. 2003 wurde er als Nachfolger für Dr. Eichenseer als Präsident des Nordbayerischen Musikbundes gefunden und wenig später gewählt; 2004 dann Präsident des Bayerischen Blasmusikverbandes. In seine Amtszeit fielen 2005 das Bayerische Landesmusikfest in München und 2007 das Deutsche Musikfest in Würzburg. Für die Musikschulen sollten insbesondere zwei Vereinbarungen allergrößte Bedeutung erlangen: Mit der Vereinbarung zwischen Musikschulverband und Bayerischem Blasmusikverband vom Januar 2005 ist eine vertiefte Zusammenarbeit auf allen Ebenen verwirklicht worden – vor Ort, in der Region und auf Landesebene. Bis heute werden die Synergien beider Verbände und ihrer Mitglieder im Ensemblebereich, in den Leistungsprüfungen, bei Veranstaltungen, Lehrgängen und Wettbewerben, im Fachkräfte-Einsatz, in der Nutzung von Räumen und Instrumenten sowie in der politischen Abstimmung und Zielverfolgung geschätzt und genutzt. 

Im März 2005 wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen Kultusministerium, Wissenschaftsministerium, Musikschulverband und Bayerischem Blasmusikverband geschlossen. Ihr vorrangiges Ziel war die Zusammenarbeit bei der Umsetzung des musikalischen Bildungsauftrags der allgemeinbildenden Schulen und der Musikschulen in der Elementaren Musikerziehung, im Vokal- und Instrumentalunterricht, im gemeinsamen Singen und Musizieren sowie in der Studienvorbereitung. Insbesondere ging es hierbei auch um die Ganztags-, Mittags- und Nachmittagsbetreuung sowie um die Ganztagsschule. Vor dem Hintergrund des Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung ab 2026 war dies damals bereits ein wichtiges Thema, welches heute umso präsenter in den Ministerien gemeinsam mit den Verbänden diskutiert wird.

Solche Fortschritte hängen von Personen wie Manfred Ach ab, dem die musikalische Jugendarbeit ein Herzensanliegen war. Am 17. Oktober 2008 verlieh ihm der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V. auf dem Festakt des Bayerischen Musikschultags deshalb die Carl-Orff-Medaille (COM) als höchste Auszeichnung des Verbands. Manfred Ach sagte zur öffentlichen Musikschule: „Was die Musikschulen betrifft, so bin ich entschieden der Auffassung, dass sie in öffentlicher Verantwortung bleiben müssen. Nur so können wir weiterhin ein qualitativ anspruchsvolles und vielfältiges Musikschulangebot garantieren, das mit niedrigen Gebühren möglichst allen Bevölkerungsschichten offensteht.“ Manfred Ach hat sich um die Sing- und Musikschulen in Bayern in besonderer Weise verdient gemacht. Die öffentlichen Musikschulen des Verbandes Bay­erischer Sing- und Musikschulen e. V. verneigen sich vor seinem beeindruckenden Lebenswerk. Sein Einsatz für den Freistaat Bayern und die Bayerischen Sing- und Musikschulen wirkt über den Tag hinaus – er war über Jahrzehnte hinweg ein Vorbild und wird sehr fehlen. Aufrichtiges Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen.

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