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Die Kinder stellen während des Musicals eine Demonstation dar.

Die Kinder der Musikschule Ebermannstadt begeisterten die Zuschauer auf der Bühne der Stadthalle mit ihrem Musical.

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Eva und ihre Katze Max

Untertitel
Musicalaufführung im Rahmen des 700-jährigen Stadtjubiläums Ebermannstadt
Vorspann / Teaser

Die Musikschule Ebermannstadt hat sich für das Stadtjubiläum etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Über 60 Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren präsentierten ein Musical auf der Bühne der Stadthalle unter der Leitung von Kerstin Horz. Eva und ihre Katze Max erleben im Stadtgebiet von Ebermannstadt ein spannendes, gruseliges und zugleich lustiges Abenteuer.

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Am 21. Mai 2023 war es soweit: Nach langem Proben wurde im Rahmen des 700-jährigen Stadtjubiläums in der Stadthalle Ebermannstadt das Musical „Die Abenteuer von Eva und ihrer Katze Max“ vor rund 1.000 Zuschauern uraufgeführt. Gemeinsam mit der Forchheimer Kinderbuchautorin Judith Hüller entstand die Grundlage der Geschichte für das Musical, die unter der Leitung von Kerstin Horz weiterentwickelt wurde. Über 60 Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren meldeten sich im April 2022, um am Musical teilnehmen zu können. Die Proben begannen im September 2022 – seitdem übten die Kinder sich in Schauspiel, Gesang und Tanz für den großen Auftritt. Begleitet wurde das Musical von einer Live Band, bestehend aus Lehrerinnen und Lehrern der Musikschule Ebermannstadt unter der Leitung von Rudi Kreuzer.

Grundlage des Musicals bildete das Lied von Max der roten Katze, welches Christoph Berger für seine Enkelin schrieb. Es folgte die Aufnahme des Liedes gemeinsam mit Rudi Kreuzer und ein Video, produziert von Tawfic Madarati, das auf YouTube hochgeladen wurde. Nachdem die Musiker den Ohrwurmcharakter des Liedes erkannten, traten sie mit der Idee für ein Musical in Kontakt mit dem Leiter der Musikschule Ebermannstadt, Wojciech Grabietz, sowie mit der Lehrkraft für Popgesang und Musical, Kerstin Horz.

Schon seit vielen Jahren unterrichtet Kerstin Horz Musical in Ebermannstadt. In der Regel finden die Aufführungen eher im kleineren Rahmen statt. Aber zur 700-Jahr-Feier der Stadt und dem Musikschuljubiläum sollte die große Bühne in der Stadthalle bespielt werden. Die Aufgabe, zu dem Lied der roten Katze ein Musical zu schreiben, gestaltete sich zunächst herausfordernder als bei den Projekten zuvor. Denn man musste erst einmal überlegen, worum es in der Geschichte gehen sollte.

Nach ersten Besprechungen war allen klar, dass die Themen Freundschaft und Zusammenhalt im Mittelpunkt des Geschehens stehen sollen. Die Geschichte dreht sich um Eva und Max, ihre rote Katze. Beide suchen im Garten nach dem Lieblingswollknäuel von Max, treffen draußen auf andere Kinder und das Abenteuer beginnt. Max und Eva verlieren sich und in zwei parallelen Geschichten beginnt die Suche nacheinander – natürlich mit zahlreicher Unterstützung von Kindern und anderen Katzen. Es ist ein Stück über das Zusammenhalten und das Bewusstsein, dass – egal wie unterschiedlich man auch ist – Freundschaften entstehen können. So trifft Eva auf Kinder, die sich für einen Fahrradpark stark machen, und Max trifft auf Schmuse-, Rock- und Streunerkatzen. Auch die Bürgermeisterin war Teil des Stücks und befreite die Kinder in einer Szene in einem Gastauftritt aus einer misslichen Lage.

Insgesamt war es ein herausforderndes Projekt für alle Mitwirkenden. Kerstin Horz erklärt, dass die Kinder anfangs einige Zeit gebraucht haben, um vollständig in die Geschichte einzutauchen. Es haben viele neue Kinder, die noch nie bei einem Musical mitgespielt haben, teilgenommen. Doch dort wurde der Zusammenhalt auch hinter den Kulissen gelebt: Die „alten Hasen“ unterstützten die neuen Kinder. Ein Highlight für die Kinder sei die große Bühne in der Stadthalle gewesen und die Möglichkeit, vor so vielen Zuschauern spielen zu dürfen. Erst am Freitag vor dem Auftritt hätten die Kinder die Bühne das erste Mal gesehen. Es folgten Proben ohne und mit Technik an zwei Tagen, bis am Sonntag alles sitzen musste. Kerstin Horz staunte, wie souverän die Kinder das Stück gespielt haben: „Es war ganz toll zu sehen, dass die Dinge so gut funktioniert haben. Es war einfach richtig richtig schön. […] Gerade nach den Schwierigkeiten durch Corona war das ein tolles Erlebnis, dass das Projekt so unterstützt und angenommen wurde.“

Das Engagement und die Hilfsbereitschaft waren insgesamt sehr groß: Viele Eltern beteiligten sich, das Kollegium der Musikschule stellte die Helfer hinter der Bühne. Tawfic Madarati gestaltete das digitale Bühnenbild, Martina Cesinger entwarf und schneiderte die Kostüme und Yvonne Galster, Sekretärin der Musikschule, war mit vollem Einsatz dabei. Finanziert wurde das Projekt unter anderem durch viele Sponsoren, allen voran die Stadt Ebermannstadt mit der zur Verfügung gestellten Stadthalle. Aber auch der Komponist des Hauptliedes, Christoph Berger, beteiligte sich: Im August 2020 nahm er mit seinen drei befreundeten Musikern Rudi Kreuzer, Alex Feser und Andreas Nagengast eine CD mit selbstgeschriebenen Songs auf und verkaufte sie in Ebermannstädter Geschäften. Den Gesamterlös übergab Rudi Kreuzer stellvertretend für die vier Musiker an die Musikschule Ebermannstadt und die Bürgermeisterin als Grundstock für das Musical-Projekt.  

Was bleibt nach so einem großen Projekt? Den Eltern und vor allem den Kindern auf der Bühne wird die Aufführung lange eine schöne Erinnerung sein. „Vor allem Selbstbewusstsein, Miteinander, die Freude am Spielen und an der Musik, am Sich-Selbst-Ausdrücken nehmen die Kinder mit“, so Horz. Aber auch das Überwinden von Ängsten sei ein großes Thema gewesen – zwischenmenschliche empathische Dinge, die geschult werden. Das, was im Stück dargestellt wurde, sei auch bei den Kindern untereinander sichtbar gewesen: Wenn man zusammenhält, schafft man alles.

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