Engagiertes und blitzsauberes Singen – dafür sind die Altöttinger Kapellsingknaben und die Mädchenkantorei bekannt. Längst werden die Chöre unter der Leitung von Herbert Hager als musikalische Botschafter Altöttings gefeiert. Zahlreiche Auftritte in ganz Bayern, eine eigene Konzerttournee und zwei CD-Produktionen sind das musikalische Ergebnis der vielschichtigen Chorarbeit an der Singschule mit Instrumentalabteilung der Stiftung Altöttinger Marienwerk. Mit finanziellen Fördermitteln von Landkreis, Bezirk und Freistaat Bayern werden aktuell 86 Buben und Mädchen alters- und stimmgerecht in einer der drei Chorstufen vom Anfänger- über den Ausbildungs- bis zum Konzertchor unterrichtet. Seit 2007 erhält die Singschule mit Instrumentalabteilung die staatliche Förderung über den Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen.
Das Besondere an der Chorarbeit ist, dass alle Kinder ergänzend zur wöchentlichen Chorprobe Einzelunterricht im Hauptfach Gesang erhalten. „Grundtechniken in Stimme und Atmung können so ins Lot gebracht werden“, erklärt Herbert Hager. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Schüler lernen im Einzelunterricht, ihre Stimme in der Gemeinschaft optimal einzusetzen. Das befördere nicht nur die Qualität der Stimmbildung, sondern motiviere auch die Kinder, mit Leichtigkeit ihr Bestes im Chorgesang geben zu wollen. Nachwuchssorgen kennt die Singschule nicht. Wenn Herbert Hager in den Grundschulen in Altötting und Umkreis für den Chor wirbt, ist die Begeisterung groß. „Häufig drängen die Kinder ihre Eltern, mit uns Kontakt aufzunehmen“, so Hager.
Vor allem die Buben entdeckten ihre Leidenschaft fürs Singen. Der historische Name „Kapellsingknaben“ könnte hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten, vermutet der Chorleiter. Die Buben fühlten sich stärker angesprochen, wenn sie im Chor auf ihresgleichen treffen. Im Unterschied zu anderen Chören gibt es in der Singschule einen Knaben- und einen Mädchenchor. Sie proben zwar in gemischter Besetzung, ihre Auftritte aber bestreiten sie je nach Literaturwahl oftmals mit getrennten Konzertprogrammen. Die Knaben werden während des Stimmbruchs stimmlich betreut, bis sie im Männerchor mitwirken können. 16- bis 21-jährige junge Erwachsene ergänzen die Jugendchöre zu einem gemischten vierstimmigen Chor. Mittlerweile haben die Kapellsingknaben und Mädchenkantorei ein umfangreiches Repertoire erarbeitet – von geistlicher bis weltlicher Musik, von der Renaissance über die Chorliteratur der Klassik bis zu zeitgenössischen Werken. Kinder- und Volkslieder stehen ebenso auf dem Jahresprogramm wie alpenländische Advents- und Weihnachtslieder.
Beliebter als moderne Lieder ist bei den jungen Sängern das traditionelle Volkslied: „Die Kinder können alte Liedmelodien besser nachempfinden, weil sie gehaltvoll und wenig textlastig sind“, stellt Hager fest. In die Kirchenmusik, die das Altöttinger Marienwerk laut Stiftungszweck in erster Linie fördert, wachsen die Kinder und Jugendlichen wie selbstverständlich hinein. Dazu gehört es auch, Gottesdienste musikalisch zu gestalten. Vor vier Jahren haben die beiden Chöre ihre erste CD „Marienlieder“ veröffentlicht, die zweite folgte im vergangenen Jahr mit Advents- und Weihnachtsliedern. Hager freut es besonders, dass sich auch die auswärtigen Auftritte häufen: „Konzerttouren stärken die Gemeinschaft.“ Mit einem alpenländischen Adventskonzert präsentieren sich die Altöttinger Kapellsingknaben und Mädchenkantorei am 18. Dezember in der Allerheiligen Hofkirche der Münchner Residenz. sl
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