Bernd Sibler, 1971 in Straubing geboren, studierte nach seiner Schulzeit in Plattling und Deggendorf an der Universität Passau Lehramt Deutsch und Geschichte. In Deggendorf war er von 1997 bis 1998 im Lehramt am Robert-Koch-Gymnasium tätig, bis er 1998 in den Landtag gewählt wurde. Nach seiner Wiederwahl wird er 2003, 2007 bis 2008 und 2011 bis 2013 Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, 2013 bis 2018 Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, bevor er 2018 zum Staatsminister für Unterricht und Kultus ernannt wird. Diesem Amt folgt von 2018 bis 2022 das Amt des Staatsministers für Wissenschaft und Kunst, bevor er im Mai 2022 zum Landrat für den Landkreis Deggendorf gewählt wird.
Persönlich hat er eine Musikschule nie von innen erlebt. Als Stadtrat in Plattling bekam er jedoch die Schwierigkeiten und Diskussionen über die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einer Musikschule vor Ort mit. Und bis heute setzt er sich für die Musikschulen ein: Eine seiner ersten politischen Tätigkeiten als Landrat war der neu geschaffene Kulturpreis des Landkreises Deggendorf, welcher im Mai 2023 an die Musikschule Plattling verliehen wurde. Seine Kinder sind beide in der Musikschule von Grund auf durch alle Ebenen der musikalischen Betätigung geführt worden und es macht ihn glücklich, zu erleben, wie seine Kinder vom Lebensraum und Lernort Musikschule profitiert haben.
Beim Bayerischen Musikschultag in Memmingen war er der Festredner und ermahnte die damaligen verantwortlichen Vorstände und Geschäftsführer, erreichbare Zwischenziele zu setzen und diese politisch nachhaltig einzufordern. Daraus entstand die Zielmarke von 15% als erstes Zwischenziel auf dem Weg zu 25% – mit Erfolg! Der Freistaat hat seit 2014 die 11%-Förderung jährlich erhöht und im vergangenen Jahr erstmals trotz deutlich steigender Lehrpersonalausgaben die 15%-Marke erreicht.
Musikschule war für Bernd Sibler immer Chefsache. So folgte auf den Musikschultag in Memmingen erstmals eine staatliche Förderung der Kooperationen von Musikschulen mit Kitas und allgemeinbildenden Schulen. Auch unter Corona zeigte Bernd Sibler, wie wichtig ihm die Musikschulen waren. Mit hoher Einsatzbereitschaft sowie konstanter persönlicher Erreichbarkeit für die Geschäftsstelle des VBSM zeigte er seine Menschlichkeit. Mit Vorsicht und Umsicht wurde der Unterricht und die Wiederbegegnung der Schüler*innen ermöglicht – Geduld und Besonnenheit an erster Stelle. Und auch die finanzielle Unterstützung war in diesen Zeiten beeindruckend: kein anderes Bundesland hatte eine Sonderförderung ihrer Musikschulen.
Was wünscht der Carl-Orff-Medaillenträger den Musikschulen für die Zukunft? Die Fortsetzung der konstruktiven Auseinandersetzung und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Bildungspartnern, den Vereinen, den Eltern. In seiner Dankesrede findet er klare Worte für die Musikschullandschaft: „Es ist beeindruckend, wie junge Menschen ihre Musik präsentieren, wie sie mit Begeisterung vor uns allen stehen und wie sie für alle stehen: für die Musikschulen, die Lehrerinnen und Lehrer und die Menschen, die ihr Talent fördern und ausbilden. Und es sind genau diese Dinge, die einen Menschen zum Menschen machen, […] die uns jedem auch dieses Stück Lebensqualität mitgeben.“ In der Musikschule können sich junge Menschen als Persönlichkeit finden und eintauchen in eine Welt sowie selbst zu starken Persönlichkeiten werden: „Das sollten wir auch bei aller Funktionalität von Musik oder von allen Dingen, auch in der Begründungsfindung der gesetzlichen Gelder, nicht übersehen.“
Der VBSM gratuliert Bernd Silber zur Carl-Orff-Medaille und bedankt sich für das stetige pflichtbewusste wie freudvolle Wirken im Sing- und Musikschulwesen Bayerns und darüber hinaus.
