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Auf dem Weg zu einer inklusiven Musikschule

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Bericht über einen niedersächsischen Fachtag
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Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen hat gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Schulmusik Niedersachsen-Bremen (AfS) und dem niedersächsischen Kulturnetzwerk InkluVision die Herausforderung Inklusion konkret aufgegriffen. Am 8. März 2014 lud er in die Musikschule der Landeshauptstadt Hannover zu einem landesweiten, ganztägigen Fachtag ein, der sich dem Thema „Vielfalt durch Musik – auf dem Weg zu einer inklusiven Musikschule“ in Vorträgen, Diskussionen und Workshops widmete. Die Veranstaltung erwies sich als Volltreffer für die Adressaten, die dieser Einladung in ihrer Funktion als Lehrkräfte von Musikschulen und allgemeinbildenden Schulen, Hochschuldozenten, Musikvermittlern, Studenten verschiedener Fakultäten und Erziehern in großer Zahl folgten. Wieder einmal ging es zunächst darum zu verstehen, was mit Inklusion konkret gemeint ist und wie sich dieses Verständnis auf die Musikschule, auf Musikschullehrkräfte und Unterricht auswirken und die Landschaft verändern wird.

Alle Welt weiß inzwischen, dass Inklusion für den Prozess der Umsetzung der Menschenrechte für alle steht; niemand darf vom Grundsatz her gegen den eigenen Willen ausgeschlossen, ausgegrenzt, diskriminiert werden; für alle sollen Möglichkeiten einer individuellen Teilhabe geschaffen werden. So weit so gut. Leider gibt es bisher für diese im Grunde selbstverständliche Forderung erst wenige Beispiele gelungener Umsetzung innerhalb der Musikschulen. Dies hat mit notwendigen Veränderungen von Musikschulstrukturen zu tun sowie mit neuen Kooperationen und Angeboten für die Musikschulklientel, mit Fortbildungs- und Unterstützungsangeboten für Lehrkräfte, mit anderen Veranstaltungsformaten, mit Finanzbedingungen ...

Dass und wie sich jede Musikschule aber jetzt schon mit ganz vielen ihrer bisherigen Angebote und innerschulischen Möglichkeiten auf den inklusiven Weg machen kann, dies erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Fachtages in entlastender und aufbauender Weise.

Inklusion ist machbar! Inklusion lebt von der Vielfalt! Inklusion bedeutet eine Chance für uns alle! – Wirklich für uns alle? Diese Frage beantwortete sich am Ende dieses reichen Tages von selbst und wandelte alle Skepsis in Aufbruchsstimmung.

Aber zurück zum Anfang. Zur Einstimmung am 8. März hatten sich morgens 80 Schüler und Lehrer aus Grund-, Förder- und Integrierten Gesamtschulen aus Hannover und Region zusammengefunden, um im Europasaal der Musikschule mit dem Großen Trommelwirbel (Konzept und Leitung: Gaby  Grest und Frieder Bleyl) alle Anwesenden willkommen zu heißen. Bereits hier wurde deutlich, mit welch kleinen methodischen Schritten musikalische Vielfalt entstehen und der Einzelne erreicht werden kann. Als das Publikum zum Schluss dann auch noch zusätzlich zu den 80 Musikern mit in den Trommelwirbel einbezogen wurde, wogte und bebte der Saal in riesiger Spielfreude.

Der anschließende Vortrag „Inklusion – eine Chance für uns alle!“ (Christiane Joost-Plate, nds. Fachsprecherin und Robert Wagner, Vorsitzender des Bundesfachausschuss „Musik mit Menschen mit Behinderung“) beschrieb Voraussetzungen für Teilhabe: Sie kann, um nachhaltig zu wirken, nicht „von oben“ diktiert werden, sondern muss „von unten“ aus wachsen dürfen. Entwicklung und Kommunikation gemeinsamer Werte und Ziele sind notwendig, um zunächst Gemeinschaftssinn zu manifestieren. Auf dieser Basis erfolgt dann Mitgestaltung aller Beteilig-ten. So kann Teilhabe für alle möglich und im Sinne verbesserter Professionalisierung sogar effizienter sein. Am positiven Beispiel der Musikschule Fürth wurde erkennbar, welches Anforderungsprofil erfüllt sein muss, um dem Anspruch einer „inklusiven Musikschule“ gerecht zu werden.

Die Workshops am Nachmittag führten eindrucksvoll vor, dass buntgemischte Gruppen trotz ihrer Heterogenität durch das Erkennen individueller Möglichkeiten und ein entsprechendes Angebot musizierend, musikalisch-bewegt oder tanzend zusammen wuchsen. Kursangebote wie

  • „…am liebsten gemeinsam!“ (Robert Wagner)
  • „Band ohne Lehrer“ (Robert Hinz/Remmer Kruse)
  • „Tanzt, tanzt aus der Reihe!“(Livia Gleiß/Christian Judith)
  • „Rhythmik Inklusiv“ (Antje Körner)
  • „Interkulturelle Ensemblearbeit“ (Esin Savas/Johanna Udert)
  • „Erfolgreiche Kooperationen mit Musikschulen“(Sigrid Neugebauer-Schettler)

ermutigten zum Experimentieren einerseits und zum selbst-verstehenden/selbstverständlichen gemeinsamen Tun.

Alle Mitwirkenden konnten durch adäquates Material und behutsame Vorgaben seitens der Dozenten ihren Platz in der Gruppe selbst entdecken, selbst gestalten.

Feedback am Ende eines reichhaltigen Tages: Dieser niedersächsische Fachtag muss unbedingt fortgesetzt werden. Wir alle brauchen weiterhin inklusive Impulse und fachkundigen Austausch. Erst dann kann der Weg zu einer inklusiven Musikschule mit uns allen gelingen.

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Bundesfachtagung „Musik Inklusiv“ in Loccum,
7.-9.11.2014

Thema: Auf dem Weg zu einer Musikschule für Alle: Musikpädagogische und musiktherapeutische Beiträge zum Gelingen des Inklusionsprozesses an Musikschulen

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