Rund 10.000 Besucher und über 500 aktive Künstler: Das 7. Stuttgarter Musikfest für Kinder und Jugendliche, initiiert von der Stuttgarter Musikschule, den Stuttgarter Philharmonikern und der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, begeisterte auf ganzer Linie.
An 15 Tagen mit über 70 Veranstaltungen wurde viel zum Zuhören und Mitmachen geboten. Unter dem Motto „Deine Musik. Meine Musik!“ standen diesmal die Chancen der Integration durch Musik im Mittelpunkt. Die Veranstalter sind überzeugt: Musik fördert das friedliche und tolerante Miteinander der Kulturen in Stuttgart, einer Stadt, in der über 170 Nationen zusammenleben und über 120 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Neugier auf die Musik der anderen. Ganz offensichtlich war mit diesem Thema ein Nerv getroffen: Alleine 1.200 Besucher kamen in die Stuttgarter Liederhalle zum Eröffnungskonzert, das von den Stuttgarter Philharmonikern, dem Jugendsinfonieorchester der Stuttgarter Musikschule sowie verschiedenen Kindergruppen als „Märchenreise durch ferne Länder“ gestaltet wurde. Ausverkauft waren anschließend mit 1.500 Besuchern die vier Kinder- und Familienkonzerte der Stuttgarter Philharmoniker. Auf dem Programm stand Gisbert Näthers musikalische Lausbubengeschichte „Max und Moritz“ nach Wilhelm Busch.
Ein zentraler Beitrag der Stuttgarter Musikschule zum Musikfest waren die vier Aufführungen des Rockmusicals „Fassaden“. Erzählt wird die Geschichte der jungen Melinda, die in einer neuen Stadt auf der Suche nach Zugehörigkeit und sich selbst ist. Mehr als 900 Besucher erlebten diese anrührende Geschichte. Viel Anklang fand auch das Schulkooperationskonzert mit rund 500 Schülerinnen und Schülern: Unter dem Motto „Musikalisches Klassentreffen im Theaterhaus“ stellten die Stuttgarter Musikschule und ihre Partner aus den allgemeinbildenden Schulen Ergebnisse ihrer Kooperationsarbeit in einem gemeinsamen Konzert vor. Viele Veranstaltungen im Treffpunkt Rotebühlplatz und in den Musikschulen der Stadtbezirke boten insbesondere die Gelegenheit, verschiedene Instrumente kennenzulernen und auszuprobieren.
Zahlreiche Kooperationspartner, darunter die Stadtbibliothek Stuttgart, die Stuttgarter Jugendhäuser, das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, der Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart, die Mädchenkantorei, die Kinderkonzerte im Olgäle, das SWR Vokalensemble Stuttgart und Open_Music e.V., bereicherten mit ihren Angeboten das Musikfest und durften sich insgesamt über mehr als 2.000 Besucher freuen.
Parallel zum Musikprogramm veranstaltete die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart an zwei Tagen das Symposium „Integration durch Musik – Interkulturelle Spannungsfelder und Vermittlungsansätze“, das von Hendrikje Mautner-Obst konzipiert, organisiert und geleitet wurde. In Vorträgen setzte man sich mit der Frage auseinander, wie Musik und Musikpädagogik einen Beitrag zu Partizipation und Integration von Menschen mit Migrationshintergrund leis-ten können. Dies sei, wie die Rektorin der Hochschule Regula Rapp in ihrem Grußwort betonte, auch und gerade an einer Musikhochschule relevant, die mit 830 Studierenden aus 49 Ländern ein „Laboratorium für die Bewältigung von Diversität“ darstelle.
„Es freut uns sehr, dass wieder so viele Kinder und Jugendliche mit ihren Familien handgemachte Musik hören oder aktiv gestalten wollten. Dieser Zuspruch bestärkt unsere Planungen für das nächste Musikfest Ende 2014“, betont Friedrich-Koh Dolge, Direktor der Stuttgarter Musikschule und stellvertretender Sprecher der drei Initiatoren. Auf dieses Ereignis darf man sich also schon einmal freuen.