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Ein Gruppenfoto auf einer herbstlichen Altstadtstraße.

Musiktherapeutinnen und -therapeuten bei der 20. Fachtagung des Bundesweiten Arbeitskreises Musiktherapie an Musikschulen (BAMMS) in der Musikschule Schmalkalden. Foto: BAMMS

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Essenzielle Vernetzung und Weiterentwicklung der Musiktherapie

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Bericht über die 20. Fachtagung des Bundesweiten Arbeitskreises Musiktherapie an Musikschulen (BAMMS)
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Am 9. November 2024 trafen sich in der Musikschule Schmalkalden Musiktherapeutinnen und -therapeuten aus ganz Deutschland zum jährlichen Arbeitskreistreffen. Gastgeberin war Cordula Queck, dort tätige Musiktherapeutin und BAMMS-Landesansprechperson für Thüringen. Die Veranstaltung bot wie jedes Jahr die Gelegenheit, aktuelle Entwicklungen der musiktherapeutischen Praxis zu reflektieren, Forschungsergebnisse zu diskutieren und den Austausch und die Vernetzung der Musiktherapeutinnen und -therapeuten an Musikschulen zu fördern.

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Ein Schwerpunkt des Treffens war ein Vortrag zur Polyvagal-Theorie von Ruth Stakemann und Prof. Dr. Anne- Katrin Jordan zum Thema: Polyvagaltheorie und Anwendung in der musiktherapeutischen Arbeit.

Der Nachmittag widmete sich der Diskussion um die Polyvagaltheorie und beleuchtete auch kritisch diese neue Theorie für die Praxis. Außerdem wurden die Fragen und Anliegen der Teilnehmenden berücksichtigt.

Unter anderem wurde diskutiert, wie die Betreuung von Praktikanten angemessen honoriert werden kann. Einige Musiktherapeuten übernehmen diese Aufgabe ehrenamtlich oder mit unzureichendem Ausgleich, obwohl sie erheblichen zusätzlichen Zeitaufwand und Verantwortung erfordert. Andere haben bereits gut funktionierende Modelle gefunden, in denen sowohl Mentoren als auch Praktikanten profitieren.

Des Weiteren wurde die Frage erörtert, wie lange eine Musiktherapie sinnvollerweise andauern sollte, da die musiktherapeutische Versorgung an Musikschulen in der Regel ja nicht automatisch durch eine stationäre Verweildauer beziehungsweise definierte Kostenübernahmen limitiert ist.

Die Diskussion machte deutlich, dass es keine pauschale Antwort auf die Frage der Therapiedauer gibt. Vielmehr müssen individuelle Bedürfnisse der Klienten, therapeutische Zielsetzungen und äußere Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Eine zentrale Forderung war, die finanzielle und organisatorische Flexibilität zu erhöhen, um langfristige und nachhaltige Therapieprozesse zu ermöglichen.

Gleichzeitig wurde die Notwendigkeit betont, in der Praxis regelmäßige Evaluationen durchzuführen, um die Effektivität und Dauer der Therapie individuell anzupassen.

Das bundesweite Arbeitstreffen der Musiktherapeutinnen und -therapeuten an Musikschulen hat gezeigt, wie wichtig der Austausch zu praxisrelevanten Themen ist.

Die Veranstaltung bot nicht nur Raum für kritische Reflexion, sondern auch Impulse für konkrete Veränderungen, sie verdeutlichte einmal mehr, wie essenziell die Vernetzung und Weiterentwicklung der Musiktherapie sowohl auf institutioneller als auch individueller Ebene ist.

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