Zu einem Festkonzert lud der Landesverband der Musikschulen in Schleswig-Holstein (LVdM) am 27. Oktober in die Stadt Büdelsdorf im Herzen Schleswig-Holsteins ein. Vor zehn Jahren wurde die „JuniorPhonie“ als erste Musikfreizeit der „Feriennote“ vom damaligen Landesvorsitzenden und heutigen Bundesvorsitzenden des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM), Winfried Richter, gegründet – ein junges Streichorchester, das die Lücke zwischen den Schul- und Musikschulensembles und dem Landesjugendorchester des Landes mit begabten und ambitionierten jungen Streichern schließen sollte.
Die „JuniorPhonie“ entwickelte sich zu einem kleinen, aber feinen Workshop, der sich anfangs einmal, später zweimal im Jahr zu Arbeitsphasen traf und diese mit kleinen Konzertreihen abschloss. Das Niveau konnte dabei kontinuierlich gesteigert werden, so dass es heute sowohl die Aufgabe eines Streicher-Vororchesters zum Landesjugendorchester inne hat, manchen Teilnehmern sogar als Kammerorchester-Alternative gilt. Diesen Anspruch bewies die „JuniorPhonie“ bei ihrem diesjährigen Abschlusskonzert, das zugleich ein neues Kapitel des Ensembles aufschlug: Erstmals wurde ein Programm gewählt, dessen Soloparts durch Teilnehmer der Studienvorbereitenden Ausbildung des Landesverbandes bestritten wurden. Auch diese Idee erwies sich als richtiger Weg. Orchesterleiter Rainer Buschmann bewies hohes Einfühlungsvermögen, die rhythmisch komplexe Musik Astor Piazzollas, des Schöpfers des „Tango Nuevo“, mit ihrer großen Vielschichtigkeit den jungen Musikern nahezubringen. Die „5 Tango Sensations“ und das Doppelkonzert für Gitarre und Bandoneon waren zudem für die Solisten eine wichtige Erfahrung, da gerade ihre Instrumente kaum die Möglichkeit eines solchen Zusammenspiels haben. Das Konzert war für alle Beteiligten und das Publikum ein Hochgenuss, zudem die Musik Piazzollas zusätzlich durch Tanzpassagen eines pa-rallelen Tanz-Workshops untermalt wurde.
Mittlerweile hat sich die „Feriennote“ mit ihren verschiedenen Musikfreizeiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in Kooperation des LVdM mit örtlichen Musikschulen durchgeführt werden, zu einer festen Größe entwickelt, die nicht nur von Schleswig-Holsteinern genutzt wird. Sie hilft einerseits, Defizite im Bereich der Ensemblearbeit im relativ dünn besiedelten Flächenland Schleswig-Holstein aufzulösen, und trägt andererseits der Erkenntnis Rechnung, dass die intensive Workshopzeit die Motivation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Instrument und ihre Lust am gemeinsamen Spiel ausgesprochen positiv stimuliert und fördert. Entspricht doch eine Workshopwoche fast der Stundenzahl eines halbjährigen Instrumental- und Ensembleunterrichts. (Weitere Informationen unter www.feriennote.de