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Ein großes Jugendorchester im geometriebetonten Saal der Berliner Philharmonie

Das große Finale beim Festkonzert zu 70 Jahren Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg im Großen Saal der Berliner Philharmonie mit mehr als 300 Schülerinnen und Schülern der Musikschule. Foto: Angelika Luft

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Wer an Musik spart, spart an der Seele

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Festkonzert zum 70-jährigen Jubiläum der Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg
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„Es war einfach nur großartig und sehr bewegend. (...) Ein unvergesslicher Abend“, schreibt der Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg, Martin Schaefer, in seinem neuesten Newsletter sehr emotional. Worauf er sich bezieht, ist das große Festkonzert zum 70-jährigen Jubiläum der Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg, das am 23. September 2024 im ausverkauften Großen Saal der Philharmonie Berlin stattfand.

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Ehrengäste waren unter anderen Staatssekretärin Sarah Wedl-Wilson und Staatssekretär Oliver Friederici, Mitglied des Abgeordnetenhauses Dennis Haustein, Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Martin Schaefer, viele Mitglieder des Bezirks­amtes Lichtenberg und der Botschafter der Sozialistischen Republik Vietnam in Deutschland, Vu Quang Minh.

Mehr als 300 Schülerinnen und Schüler der Musikschule standen zu Beginn des Konzertes auf der Bühne, um gemeinsam zur Eröffnung das wohl bekannteste Werk des Namensgebers der Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg erklingen zu lassen: den Walzer Nr. 2 aus der „Suite für Jazzorchester Nr. 2“.

In seiner Festrede betonte Musikschulleiter Olaf Hengst, dass „in den sieben Jahrzehnten Arbeit unsere Musikschule heute eine der modernsten und attraktivsten in ganz Berlin“ und „ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Berlin-Lichtenberg geworden“ ist. Sie bietet „Musik für alle“ unter anderem an drei Standorten mit modernster Ausstattung und entgeltfreie Musikalische Früherziehung für die Kleinsten in den Kitas an. Etwa 165 Lehrkräfte unterrichten derzeit etwa 7.000 Schülerinnen und Schüler und über 100 Ensembles. Er bedankte sich bei allen, die zum Erfolg der Musikschule beigetragen haben und beitragen. Nicht zuletzt aber „sind es die politisch Verantwortlichen des Lichtenberger Bezirksamtes, die durch ihre Weitsicht und kontinuierliche Unterstützung die musikpädagogischen Angebote unserer Musikschule möglich machen“.

In Vertretung von Sarah Wedl-Wilson verlas Oliver Friederici die Grußworte der Berliner Senatsverwaltung für Kultur. Er gratulierte der Musikschule zum Geburtstag und zu ihrem „wichtigen Platz in der Welthauptstadt der Kultur Berlin. (...) Die Musikschulen schaffen den notwendigen Platz für Kreativität in unserer Gesellschaft, in dem man sich persönlich und kreativ ausprobieren kann – eine ganz wichtige Erfahrung und auch eine wesentliche soziale und Zusammenhaltsaufgabe in diesen schwierigen Zeiten.“ Er versicherte: „Die Musikschulen sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer kulturellen Landschaft. Dazu bekennt sich der Senat von Berlin, die Landesregierung und das Abgeordnetenhaus von Berlin.“ Sein Rat an die Schülerinnen und Schüler, weiter zu üben und ein Leben lang dranzubleiben – „Es lohnt sich!“ – wurde mit kräftigem Applaus begleitet.

Eine sehr emotionale Rede hielt Bezirksbürgermeister Martin Schaefer. Er bedankte sich für die tolle Arbeit der letzten Jahre und Jahrzehnte. Viel Beifall gab es für treffenden Sätze, wie „Wer an der Musik spart, der spart an der Seele – und ohne Seele gehen unsere Städte kaputt.“ und „Die Freiheit der Kunst und die Liebe zur Musik – das darf uns nie genommen werden. Sie ist nicht belehrend, sondern sie verbindet uns miteinander. Deshalb sind wir heute hier.“

Das musikalische Programm hatten alle zwölf Ensembles des Abends vorher in vielen Proben vorbereitet. Das „Trong Com“ des Hanoi-Ensembles, Gisela Steineckers „Der einfache Frieden“, gesungen vom Clara-Schumann-Kinder- und Jugendchor, und die „Bohemian Rhapsody“, die die Rhythm & Melody Concertband gemeinsam mit dem Streichorchester Saitensprung spielte, beeindruckten das Publikum ebenso, wie das in einer hohen Qualität dargebotene Adagio aus dem Konzert für Oboe und Orchester d-Moll von Alessandro Marcello, gespielt von Oboistin Anna Rafaewitsch und dem Akkordeon-Ensemble. 

Die kleinen Nachwuchsorchester der Musikschule durften ebenfalls schon stolz auf dieser großen Bühne musizieren und Moderator Ilja Richter – selbst in Karlshorst geboren und der Musikschule deshalb besonders verbunden – sang gemeinsam mit den Berlin-JAZZSingers und mit Begleitung der Bixband eine „Hommage an Sinatra und Juhnke“ mit dem Song „New York / Berlin“. 

Nach der furiosen Sinfonie Nr. 1 c-Moll von Emilie Mayer, gespielt vom musikschuleigenen Schostakowitsch-Sinfonieorchester, standen nochmals alle großen und kleinen Musikerinnen und Musiker gemeinsam auf der Bühne für ein großes Finale. Musikschulschüler Kolja Roterberg hatte eigens dazu eine festliche Hymne komponiert, die uraufgeführt wurde. Geleitet wurde das riesige Orchester vom Träger des diesjährigen Berliner Musikschulpreises Till Schwabenbauer, der auch die musikalische Gesamtleitung des Festkonzertes innehatte.

Dieses Jubiläumskonzert warf „nicht nur einen Blick zurück auf 70 Jahre erfolgreiche Musikschularbeit“, sondern zeigte auch „den Aufbruch in die Zukunft“, resümierte Musikschulleiter Olaf Hengst. Es hat die großen Ensembles musikalisch miteinander verbunden und das Gemeinschaftsgefühl der Menschen der Schostakowitsch-Musikschule in die Welt getragen.

Weitere Informationen unter www.schostakowitsch-musikschule.de

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