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22.3.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Kulturstiftungen des Bundes und der Länder fusionieren +++ Dänisches Kulturinstitut wird bald in Bonn eröffnet


Kulturstiftungen des Bundes und der Länder fusionieren
Berlin (ddp). Die Fusion der Bundeskulturstiftung (KSB) und die Kulturstiftung der Länder (KSL) ist greifbar nahe. Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) habe mit den Staatskanzleien der Länder die Zusammenlegung vereinbart, teilte ein Sprecher am Freitag in Berlin mit.
Bis zum nächsten Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit den Regierungschefs der Länder am 26. Juni würden hierfür gemeinsame Eckpunkte erarbeitet. Auf deren Grundlage könnten die notwendigen Fusionsbeschlüsse noch in diesem Jahr getroffen werden. Weiss werde in der nächsten Woche über Einzelheiten informieren, sagte der Sprecher. Nach der Fusion sollten die eigenständigen Profile beider Stiftungen «optimiert werden».
Die Bundeskulturstiftung hatte vor einem Jahr - am 21. März 2002 - in Halle ihre Arbeit aufgenommen. Sie ist in ihren Projekten und Programmen international orientiert. Die KSB ist nach eigenen Angaben die größte Kulturstiftung Europas. Die Länder-Stiftung war 1987 gegründet worden. Sie sieht ihre Aufgabe in der Förderung von «Kunst und Kultur nationalen Ranges». Die Zusammenlegung war seit langem im Gespräch.
Die Künstlerische Direktorin der KSB, Hortensia Völckers, begrüßte die Entscheidung. «Erbe und Innovation, Alt und Neu gehören zusammen», sagte sie in Berlin. Beide Stiftungen hätten eine «schlanke, kleine Organisation». Völckers fügte hinzu: «Wir bringen Internationalität in die neue Ehe.» Ohnehin sei Kultur «nicht nur deutsch zu denken».
Im ersten Jahr ihres Bestehens habe sich die Bundeskulturstiftung als «ein Scharnier zwischen Kultur und Politik bewährt», resümierte die Direktorin. So konnte die Stiftung in kürzester Zeit zwei Millionen Euro an von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Kultureinrichtungen vergeben.
Das jüngste, auf drei Jahre angelegte Projekt ist der Übersetzung deutscher Literatur gewidmet. Jährlich 20 bis 30 Bücher werden in Auszügen übersetzt. Diese Texte werden in englischer Sprache ins Internet gestellt und sollen vor allem ausländische Interessenten animieren, sich mit Literatur «made in Germany» zu beschäftigen. Der Netz-Auftritt werde beim Goethe-Institut und der Frankfurter Buchmesse «angedockt», sagte Völckers. Zur Begründung fügte sie hinzu, es werde derzeit «viel Literatur importiert, aber wenig übersetzt».
Der Gesamtetat der KSB umfasste 2002 rund 12,7 Millionen Euro, stieg 2003 auf 25,5 Millionen und soll im nächsten Jahr 38,3 Millionen Euro betragen. Die Mittel kommen aus dem Haushalt der Kulturstatsministerin. Die Stiftung initiiert und finanziert einerseits eigene Programme - unter anderem zu den Themen «Kunst und Stadt», «Regionaler Schwerpunkt Osteuropa» und «Kulturelle Aspekte der deutschen Einigung».
Andererseits fördert sie auf Antrag Projekte in allen Kultursparten. Aus 700 Anträgen wurden dafür im vergangenen Jahr 73 Vorhaben ausgewählt, sagte Völckers. Dafür stellt die Stiftung 9,1 Millionen Euro bereit. Insgesamt wurden seit Stiftungsgründung Projekte im Umfang von 22,3 Millionen Euro ermöglicht.
Cornelia Krüger
http://www.kulturstiftung-des-bundes.de

Dänisches Kulturinstitut wird bald in Bonn eröffnet
Bonn (ddp-nrw). Nach sechsjährigem Aufenthalt in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover kehrt das dänische Kulturinstitut nach Nordrhein-Westfalen zurück. Dänemarks Königliche Hoheit Prinzessin Benedikte wird das Kulturinstitut am Sonntag in Bonn eröffnen.
Vor dem Umzug 1996 nach Hannover war das Dänische Institut für Information und kulturellen Austausch seit Beginn der 60er Jahre in Dortmund beheimatet. Vor allem «Standortvorteile» seien ausschlaggebend gewesen, die Deutschland-Vertretung neben der dänischen Botschaft in Berlin wieder «tief im Westen» der Bundesrepublik anzusiedeln, sagte der neue Leiter der Einrichtung, Bernd Kretschmer, am Freitag in Bonn.
Das bevölkerungsreichste Land NRW habe eine vielfältige und sehr lebendige Kulturszene und sei ein wichtiger Medienstandort, betonte Kretschmer. Außerdem sei über die Jahre ein «erstaunlich umfassendes» deutsch-dänisches Netzwerk entstanden, das wesentlich zur Förderung des Kulturdialogs der beiden Länder beitrage.