Bad Hersfeld - Eine Entscheidung über die mögliche Absage der diesjährigen Bad Hersfelder Festspiele wegen der Corona-Krise wird nach Angaben der Stadt erst am kommenden Dienstag (14.4.) feststehen. Der Grund dafür ist, dass sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses, der anstelle der Stadtverordnetenversammlung tagt, doch nicht an diesem Donnerstag zu einer Sitzung treffen, sondern sich telefonisch zusammenschalten.
«Sollte das Gremium zu den Festspielen 2020 bestimmte Entscheidungen beraten, können diese noch nicht heute veröffentlicht werden», teilte ein Sprecher der Stadt am Donnerstag mit.
Das liege daran, dass Abstimmungen der Ausschussmitglieder bei einer Telefonkonferenz im schriftlichen Umlaufverfahren erfolgen müssten. Gesicherte Abstimmungsergebnisse des Ausschusses lägen daher erst am Dienstagvormittag vor.
Im vergangenen Jahr waren knapp 100 000 Menschen zu den Aufführungen der Bad Hersfelder Festspiele gekommen. In diesem Jahr ist die Uraufführung der Inszenierung «Club der toten Dichter» von Intendant Jörn Hinkel angesetzt. Als weitere Uraufführung für die 70. Festspielsaison ist das Musical «Goethe» unter Regie von Gil Mehmert geplant. Die Festspiele sollen nach bisheriger Planung am 26. Juni beginnen.
Andere Kulturveranstaltungen im Frühjahr und Sommer sind wegen der Corona-Krise bereits abgesagt worden, so etwa die Internationalen Maifestspiele in Wiesbaden. Die Hoffnung dort ist aber, nach Ende der strengen Kontaktbeschränkungen womöglich ein «Maifestspiel-Special 2020» anbieten zu können. «Wir stehen zu jedem Zeitpunkt bereit, unser Haus wieder zu eröffnen», hatte der Intendant des hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Uwe Eric Laufenberg, gesagt.
Auch die Brüder Grimm Festspiele fallen in dieser Saison wegen der Corona-Pandemie aus. Sie sollten vom 15. Mai bis 26. Juli in Hanau stattfinden. Eröffnet werden sollte die 36. Saison auf der Bühne im Amphitheater von Schloss Philippsruhe mit dem Musical «Das tapfere Schneiderlein».