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Berliner Verein will Museumsinsel auf rote UNESCO-Liste setzen

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Berlin (ddp-bln). Der Verein Gesellschaft Historisches Berlin (GHB) fordert eine Aufnahme der Museumsinsel in die UNESCO-Liste bedrohter Welterbestätten. Zur Begründung führte die Vereinsspitze am Dienstag an, dass bei der Bewerbung um den Welterbestatus Ende der neunziger Jahre offenbar falsche Angaben angeführt worden seien. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) als Träger und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hätten die UNESCO hinsichtlich modern gehaltener Restaurierungspläne «systematisch in die Irre geführt», hieß es.

   Vereinsvorsitzender Bernd Wendland sagte, die Geschichte der Rekonstruktion der Museumsinsel habe sich zum Skandal entwickelt. Nicht nur werde mit dem Wiederaufbau des Neuen Museums eine Ruine zum Denkmal erhoben, alle derzeit verwirklichten modernen Pläne seien der UNESCO verheimlicht worden. «Aber das Ensebmle in seiner historischen Form steht unter Schutz, nicht das, was wir heute bauen», betonte Wendland. Derzeit geschehe gleichsam die «Chloroformierung eines Zeitzustandes». Der UNESCO sei jedoch ein Wiederaufbau nach alten Vorbildern suggeriert worden.

   Die GHB fordert darum einen sofortigen Baustopp auf der Museumsinsel. Bis die UNESCO alle Unterlagen - auch bislang unbekannte - geprüft habe, solle die Museumsinsel auf der Roten Liste der bedrohten Welterbestätten eingetragen werden. Zudem sei die Öffentlichkeit noch immer nicht über die Baupläne von SPK und Senatsverwaltung zur Museumsinsel informiert, heißt es in einem Forderungskatalog.

   Eine Sprecherin der SPK nannte die Vorwürfe «absurd». Die Behauptungen entbehrten jeglicher Grundlage und eigneten sich für die SPK nicht zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung. Die Berliner Museumsinsel ist seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe.
 

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