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Berlin, den 03.07.2008. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hatte am 26.06.2008 in einer Erklärung die Absetzung einer Reportage über Computersucht zu Gunsten der „Nacht der Stars in Leipzig – Osgar-Verleihung 2008“ („Bild“-Osgar) des Springer-Konzerns im Ersten vom Vortag kritisiert. Die Bild-Zeitung-Osgar-Verleihung 2008 des Springer-Verlages wurde im Ersten, auf Phoenix und im MDR-Fernsehen, also gleich drei Mal, übertragen.
Der SPD-Parteivorsitzende Kurt Beck hat ebenfalls bemängelt, die ARD habe ihr Programm für „eine Werbesendung der BILD-Zeitung“ geändert. Diese Entscheidung schlage „dem Fass den Boden aus“ und geschehe „nicht im öffentlich-rechtlichen Auftrag“ hatte Beck gesagt. Der Chefredakteur der BILD-Zeitung Kai Diekmann hat heute auf diese Kritik reagiert und betont, der Mitschnitt der Medienpreis-Verleihung in Leipzig sei vielmehr eine „Werbesendung für die Demokratie“ gewesen. Er meint weiter, dass es bei der spontanen Programmänderung darum gegangen sei, den Worten von Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt größtmögliche Publizität zukommen zu lassen.Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Nun ist die Katze aus dem Sack. Die Bild-Zeitung präsentierte in der ARD eine „Werbesendung für die Demokratie“. Ohne Zweifel war die kurze Dankesrede von Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt bei der Preisverleihung sehens- und hörenswert. Musste deshalb aber drei Mal über eineinhalb Stunden die Osgar-Verleihung 2008 des Springer-Verlages in voller Länge im Fernsehen übertragen werden? Ich hoffe, die Bild-Zeitung muss jetzt nicht ständig der ARD in Fragen der politischen Bildung hilfreich zur Seite stehen.“