Halle - Der Senat der Kunsthochschule Halle spricht sich gegen die geplante Schließung des Thalia Theaters in Halle aus. Das Haus sei nicht nur ein Kinder- und Jugendtheater mit großer Außenwirkung über die Grenzen der Stadt hinaus, sondern auch ein Ort der interdisziplinären Zusammenarbeit, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Brief des Rektors Axel Müller-Schöll.
Adressaten sind die Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD), die Theater, Oper und Orchester GmbH Halle und an die Stadtratsfraktionen. Im Thalia Theater agierten junge Leute für junge Leute, dort würden Karrieren vorbereitet und auf den Weg gebracht.
Die Kunsthochschule Burg Giebichenstein habe in den vergangenen Jahren auf den Fachgebieten Mode, Kommunikationsdesign, Innenarchitektur, Spiel- und Lerndesign, Kunstpädagogik und Metallplastik erfolgreich mit dem Thalia Theater kooperiert und bei diesen Projekten beste Erfahrungen gemacht, hieß es. Der Rektor bezeichnete dieses Theater als "ein kulturelles Schwergewicht" in der Stadt . Seine Schließung wäre ein harter Schlag für das kulturelle Leben der Stadt Halle.
Der Aufsichtsrat der Kultur GmbH hatte vor gut einer Woche die Schließung der Spielstätte Thalia Theater angekündigt und sich zugleich für die Aufnahme von Haustarifvertragsverhandlungen ausgesprochen. Im Falle des Scheiterns der Verhandlungen soll die Spielstätte zum Ende der Spielzeit 2010/2011 geschlossen und das Ensemble aufgelöst werden. Die Theaterarbeit für Kinder und Jugendliche soll dann durch Angebote aller Sparten der GmbH, zu der die Oper, das neue Theater, das Puppentheater und die Staatskapelle gehören, übernommen werden.