Lüchow-Dannenberg - Immer weniger Menschen engagieren sich in Chören, so dass die oft traditionsreichen Singgemeinschaften ihr Aus beschließen müssen. Vor allem in dünn besiedelten Regionen wie dem Hannoverschen Wendland.
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg hat sogar der Kreischorverband seine wahrscheinliche Auflösung zum Jahresende 2024 bekannt gegeben. Weil sich die Arbeit mit nur sechs Männer-, Frauen- und gemischten Chören unter seinem Dach kaum mehr lohne, wie der Verbandsvorsitzende Wilfried Subke (Trebel) der Deutschen Presse-Agentur erklärte. Im Jahr 2003 seien es noch 20 Chöre gewesen.
Zuletzt hatte der Männergesangverein von 1847 aus Lüchow sein Aus zum 31. Dezember beschlossen. Vor zwei Jahren war ein zuvor sehr aktiver Kinderchor in Dannenberg wegen Corona eingestellt worden. Die Gründe für die Probleme in Lüchow-Dannenberg, dessen Kreischorverband wie andernorts Versicherungs- und GEMA-Pflichten, Fortbildungen, Sängerehrungen und Gesangsfeste organisiert: „Unsere Traditionschöre sind überaltert - und daher oft nicht mehr vierstimmig singfähig. Zudem gibt es in unserer dünn besiedelten Region zu wenig Menschen, die ehrenamtlich ein Ensemble leiten oder im Vorstand tätig sein möchten”, sagte Subke (63). Und dass kaum noch junge Leute in einen Chor eintreten, läge vor allem daran, dass schon die Schulen die Freude am Gesang zu wenig förderten.