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Der Deutsche Komponistenverband beschäftigte sich in einer Arbeitsgruppe mit dem Begriff Netzwerk

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„Netzwerk“: Schlüsselbegriff der Gegenwart. Nicht nur in technologischen, auch in sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen hat das „Netzwerk“ unter den Erfolgsfaktoren zur Erreichung welcher Ziele auch immer einen hohen Skalenwert erreicht.

Dies war Anlass für den Deutschen Komponistenverband, sich im Rahmen seiner Mitgliederversammlung in Berlin in einer Arbeitsgruppe mit dem Begriff des Netzwerks zu beschäftigen. Geladen waren kompetente Gesprächspartner: Ina Kessler vertritt mit der „Initiative Musik“ eine Fördereinrichtung, die sich im Bereich Rock, Pop und Jazz tummelt. Bojan Budisavljevic als künstlerischer Leiter des „Netzwerks Neue Musik“ fördert im Auftrag der Kulturstiftung des Bundes Vermittlungsprojekte der so genannten ernsten zeitgenössischen Musik. Jens Cording wiederum konnte multifunktional Auskunft geben. Als Fachmann des Deutschen Musik­rats in Sachen Neue Musik ebenso wie als Präsident der Gesellschaft für Neue Musik, als Stiftungsbeirats-Mitglied der Bundeskulturstiftung und nicht zuletzt als hauptberuflicher Leiter des Siemens Musikprogramms. Die Komponisten im Plenum trugen an die „Netzwerker“ ihre Wünsche, Sorgen und Forderungen heran. Werden mit der „Initiative Musik“ nicht nur ausübende Musiker gefördert statt der Musik-Urheber, lautete eine Frage. Wird bei der Initiative womöglich Geld dort eingesetzt, wo ohnehin schon Geld verdient wird? Schließlich bildet die Musikwirtschaft einen Schwerpunkt im Förderprogramm. Betreibt das „Netzwerk Neue Musik“ nur Kosmetik, die sich mehr mit der Verpackung als mit den Inhalten beschäftigt? Kommt irgendetwas von den Förderbeträgen bei den Komponisten an? Entfernt sich der Deutsche Musikrat mit seinen Förderrichtlinien möglicherweise von der Unterstützung der Kreativen? Weitere Grundsatzfragen an alle Projekte: Wird damit nicht meistens gefördert, was ohnehin schon existiert? Und: Wo bleibt die Nachhaltigkeit zeitlich begrenzter Förderprojekte?

Diese und weitere Fragen beantworteten die drei Podiumsprotagonisten nach bestem Gewissen. Eines wurde deutlich: Alle vorgestellten Förderprogramme legen Wert darauf, bei der Schaffung neuer Werke, neuer Strukturen, neuer Kooperationen zu helfen. Gefördert werden soll eben das, was es vorher nicht gab. Die kritischen Fragen und der Wunsch der Komponisten, in Planung und Realisierung solcher Projekte früher und besser eingebunden zu werden, wurden von den Diskutanten jedenfalls mit Interesse zur Kenntnis genommen.

Bei aller Kritik war unumstritten: Es kann nicht hoch genug geschätzt werden, dass es Förderinstrumente sowohl für „U“- als auch für „E“-Musik gibt. Und dass die Akteure sich zunehmend darum kümmern, Initiativen zu bündeln und zusammenzuführen. Denn, so Jörg Evers, Präsident des Komponistenverbandes, in seinem Schlusswort: „Wir sitzen alle in einem Boot. Wichtig ist, dass die Menschen im Boot miteinander kommunizieren.“ Dazu sollen die Netzwerke ihren Teil beitragen.

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