Der Deutsche Bühnenverein pocht auf die Freiheit der Kunst. Mit Blick auf das Erstarken rechtspopulistischer Strömungen haben sich die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung in Kaiserslautern für eine offene Gesellschaft ausgesprochen. Zum Abschluss der zweitägigen Konferenz am Samstag sagte der geschäftsführende Direktor Rolf Bolwin: “Jeden Versuch solcher Parteien, beispielsweise der AfD in Deutschland, in die künstlerische Freiheit einzugreifen, weist der Bühnenverein scharf zurück.“
Der Bühnenverein unterstütze die Bautzener Erklärung, die am 18. Mai vom Landesverband Sachsen verabschiedet wurde. Die Theatermacher haben sich darin explizit von Fremdenhass distanziert und „für den humanistischen Auftrag der Kunst“ geworben. An der Jahreshauptversammlung nahmen Intendanten und Direktoren deutscher Theater und Orchester und die dafür zuständigen Kulturpolitiker teil.
Ein weiteres Thema war die finanzielle Situation an deutschen Bühnen. Der Bühnenverein zog eine gemischte Bilanz. Die finanzielle Situation bei darstellenden Künstlern sei „weitgehend zufriedenstellend“, sagte Bolwin. Durchschnittlich lägen die Gagen zwischen 2700 und 3100 Euro brutto monatlich. Gleichwohl fordert der Bundesverband angesichts der stabilen Konjunktur eine ausreichende öffentliche Finanzierung für Theater und ihre Beschäftigten.
„Es ist nicht zu übersehen, dass der Rationalisierungsdruck vergangener Jahre in einigen Bereichen zu geringeren Gagen bei gleichzeitiger Arbeitsverdichtung geführt hat“, bemängelte Bolwin. Davon seien vor allem Regieassistenten und Schauspieler verschiedener Bühnen betroffen.