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documenta fifteen – Neue Vorwürfe, Entfernung, Analyse

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documenta: Zentralrat der Juden erhebt Vorwürfe gegen neuen Geschäftsführer +++ Claudia Roth für Entfernung und Analyse der kritisierten documenta-Bilder +++

documenta: Zentralrat der Juden erhebt Vorwürfe gegen neuen Geschäftsführer

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat erneut schwere Vorwürfe gegen die neue documenta-Leitung erhoben. Seit Wochen diskutiere das Land über Antisemitismus, die anti-israelische Boykottbewegung BDS und Israelhass. „Die Leitung der documenta tut weiter so, als ginge sie das nichts an. Offensichtlich ist es unerheblich, wer dort die Geschäftsführung innehat“, erklärte er laut Mitteilung am Donnerstag.

Nach dem Rücktritt der documenta-Generaldirektorin Sabine Schormann war vor kurzem Alexander Farenholtz als Interims-Geschäftsführer bestellt worden.

Man müsse sich fragen, „wie weit wir in Deutschland sind, wenn diese Bilder als vermeintliche 'Israelkritik' für gut befunden werden können“, erklärte Schuster. Das Schweigen der Verantwortlichen in der Kulturpolitik hierzu sei dröhnend. „Diese documenta wird als antisemitische Kunstschau in die Geschichte eingehen.“ Selbst die Worte des Bundespräsidenten bei der Eröffnung hätten offensichtlich zu keiner Einsicht geführt. „Dass diese documenta wirklich bis zum 25. September laufen kann, erscheint kaum mehr vorstellbar“, betonte Schuster.

Bereits zu Beginn der documenta fifteen musste ein Werk mit antisemitischen Darstellungen abgehängt werden. An diesem Mittwoch tauchten dann neue Werke auf, die für scharfe Kritik sorgten. Die documenta wies die Vorwürfe nach Bekanntwerden zurück. Das historische Archivmaterial sei vor rund drei Wochen vorübergehend aus der Ausstellung genommen worden, um es eingehender zu betrachten.

„Nach der Untersuchung gibt es zwar eine klare Bezugnahme auf den israelisch-palästinensischen Konflikt, aber keine Bebilderung von Juden „als solchen“„, hieß es in einer Stellungnahme. Das Werk sei als strafrechtlich nicht relevant eingestuft worden.

Claudia Roth für Entfernung und Analyse der kritisierten documenta-Bilder

Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ist für eine zumindest zeitweilige Entfernung der neuen als antisemitisch kritisierten Kunstwerke von der documenta. „Es ist gut und richtig, dass die Gesellschafter der documenta die künstlerische Leitung jetzt aufgefordert haben, diese Zeichnungen aus der Ausstellung zu nehmen“, sagte Roth am Donnerstag in Berlin.

„Der Umgang mit diesen Zeichnungen vor dem Amtsantritt von Herrn Farenholtz zeigt erneut, wie wichtig und notwendig ein externes Gremium von Expertinnen und Experten ist, das eine Analyse und Einordnung der auf der documenta gezeigten Werke in Bezug auf mögliche antisemitische Bildsprachen vornimmt. Diese Expertise sollte dann von den Verantwortlichen der documenta auch sehr ernst genommen werden.“

Die beiden Gesellschafter – die Stadt Kassel und das Land Hessen – hatten auf erneute Antisemitismus-Vorwürfe gegen die documenta fifteen reagiert. Sie fordern, die diskutierten Zeichnungen „bis zu einer angemessenen Kontextualisierung“ aus der Ausstellung zu nehmen.

„Der Umgang mit den Zeichnungen zeigt, wie dringend notwendig die externe Expertise bei der Analyse von Werken auf antisemitische (Bild-)Sprache ist“, teilten sie über die documenta und Museum Fridericianum gGmbH am Donnerstag mit.

Bereits zu Beginn der Kunstausstellung musste ein Werk mit antisemitischen Darstellungen abgehängt werden. An diesem Mittwoch tauchten dann neue Werke auf, die für scharfe Kritik sorgten.

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