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Gerald Mertens auf der Musikmesse Frankfurt. Foto: Hufner
Geschäftsführer der DOV, Gerald Mertens. Foto: Martin Hufner
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DOV fordert mehr Stellen für Staatskapelle Schwerin

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Schwerin - Die Deutsche Orchestervereinigung fordert für die Mecklenburgische Staatskapelle in Schwerin eine Wiederaufstockung der Stellen. Es gelte, strukturelle Fehlentscheidungen der Vergangenheit schrittweise zu korrigieren, sagte der Geschäftsführer der Orchestergewerkschaft, Gerald Mertens, am Dienstag in Schwerin.

Die Zahl der Stellen in der Staatskapelle sei mit Blick auf die einst von der Landesregierung angestrebte, 2013 aber gescheiterte Fusion des Mecklenburgischen Staatstheaters mit dem Volkstheater Rostock reduziert worden. Die Folge sei jetzt, dass das einzige Orchester in Landesträgerschaft zugleich das kleinste in ganz Mecklenburg-Vorpommern sei.

Die Orchestervereinigung forderte, die Stellen auf 76 bis 78 aufzustocken. Mit 58 Stellen könnten selbst Standardwerke wie eine Brahms-Sinfonie kaum ohne Aushilfen gespielt werden. Der starke Einsatz von Aushilfen wiederum drücke langfristig die Qualität eines Orchesters, ebenso die mit der geringen Stellenzahl einhergehende hohe körperliche Belastung der Musiker.

Christoph Moinian vom Orchestervorstand berichtete, es falle inzwischen schon schwer, freie Stellen mit entsprechend qualifizierten Musikern zu füllen. Zu wenige wirklich gute Kräfte würden sich wegen der bekannten Umstände bei der Staatskapelle bewerben, sagte der Hornist. Von den 58 Stellen seien aktuell nur 53 besetzt.

Die Musiker der Staatskapelle verzichten derzeit auf 15,66 Prozent ihres Tarifgehaltes und bekommen dies nach Worten von Mertens mit vier Wochen Freizeit im Jahr ausgeglichen. Ohne diese Maßnahme wären seinerzeit noch mehr Stellen gestrichen worden, rief er in Erinnerung. Die Musiker fordern auch nicht die Rücknahme dieser Gehaltskürzung, wie er sagte. Mehr Stellen seien ihnen mit Blick auf eine gute künftige Entwicklung der Staatskapelle wichtiger.

Mit dem Gehaltsverzicht werden Mertens zufolge 1,2 Millionen Euro jährlich eingespart. Zehn zusätzliche Stellen als ein Zwischenschritt würden nach seinen Worten 550 000 Euro kosten.

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