Hamburg - Beim Bau der Elbphilharmonie verzichtet die Stadt Hamburg nach einem Bericht von «Spiegel Online» auf erhebliche Schadensersatzforderungen gegenüber dem Baukonzern-Hochtief. Das gehe aus vertraulichen Aufsichtsratsunterlagen der städtischen Planungsgesellschaft ReGe hervor, die «Spiegel Online» vorliegen.
Demnach bezifferte die ReGe-Führung die Ansprüche gegenüber Adamanta, dem Baukonsortium aus Hochtief und Commerzbank, Anfang Dezember 2012 auf «insgesamt ca. 244 Millionen Euro». Dabei handele es sich vor allem um die erhebliche Baukostensteigerung plus Kosten für den Baustillstand. Die Hamburger Kulturbehörde verwies am Freitag auf die erheblichen finanziellen Risiken, hätte die Stadt das Konzerthaus alleine weitergebaut.
Seit Ende 2011 ruhen die Bauarbeiten an dem umstrittenen Konzerthaus. Ende März hatte die Stadt mit Hochtief einen neuen Vertrag geschlossen, wonach der Baukonzern künftig sämtliche Risiken übernimmt und das Konzerthaus zum «Globalpauschalfestpreis» von 575 Millionen Euro zu Ende baut. Inklusive aller Nebenkosten kostet die Elbphilharmonie inzwischen laut Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) insgesamt 789 Millionen Euro.