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Doppelseite aus der Kurzfassung der Studie zur Klangkörperlandschaft in Deutschland.

Doppelseite aus der Kurzfassung der Studie zur Klangkörperlandschaft in Deutschland.

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FREO veröffentlicht Grundlagenstudie: Zahlen zu Umfang und Struktur der freien Klangkörperlandschaft

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Im Rahmen einer deutschlandweiten Online-Umfrage wurden erstmals umfassende Daten zu freien Ensembles und Orchestern in Deutschland und ihren Arbeitsweisen gesammelt. Die Ergebnisse der Befragung, an der 450 freie Klangkörper teilgenommen haben, werden im Studienbericht „Freie Ensembles und Orchester in Deutschland – Charakteristika einer vielfältigen Landschaft“ dargestellt. 

„Die Realisierung einer solchen Grundlagenstudie über freie Klangkörper in Deutschland war für uns ein wichtiger Schritt. Die Erkenntnisse zeichnen dabei nicht nur das Bild einer vielfältigen und einzigartigen Landschaft. Sie machen auch deutlich, mit welchen schwierigen Rahmenbedingungen freie Klangkörper zu kämpfen haben – zum Beispiel im Hinblick auf die mittel- und langfristige Finanzierung oder eine angemessene Bezahlung von Musiker:innen. Angesichts aktueller förderpolitischer Entwicklungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sind solche Informationen wichtiger denn je, um politischen Entscheidungsträger:innen die Tragweite ihrer Entscheidungen zu verdeutlichen. Es geht hier nämlich nicht nur um den Erhalt musikalischer und kultureller Diversität, sondern auch um die berufliche Existenz von Musiker:innen und den Erhalt von Arbeitsplätzen.“, sagt Lena Krause, Geschäftsführerin von FREO e.V. 

Aus dem Datenmaterial der Studie lassen sich erstmals Schlüsse über die Verteilung in Deutschland, die Vielfalt der Genres, die Zahl der Neugründungen und die Zusammensetzung freier Klangkörper ziehen. Die Studie gibt Aufschluss über Organisationstrukturen, Formen der Zusammenarbeit sowie über gängige Rechtsformen und Finanzierungsarten. Sie zeichnet außerdem ein klares Bild der Herausforderungen und Sorgen, mit denen freie Ensembles und Orchester zu kämpfen haben.

Ein Ergebnis der Studie ist, dass die Zusammenarbeit in freien Klangkörpern von Flexibilität, Mitsprache und Mitgestaltung geprägt ist. Es dominieren basisdemokratische Strukturen, die großes Potenzial zur Herausbildung agiler Organisationsformen bieten und Partizipation stärken. So geben beispielsweise 63,3 Prozent an, künstlerische Entscheidungen basisdemokratisch zu treffen.

Gleichzeitig belegt die Studie, dass zu viel Arbeit unbezahlt übernommen wird. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit übernehmen viele Musiker:innen weitere Aufgaben, beispielsweise im Bereich Leitung, Management, Verwaltung, Akquise und Öffentlichkeitsarbeit. Ein großer Teil dieser Arbeit wird unbezahlt verrichtet. So geben beispielsweise 43,8 Prozent der Ensembles an, dass die Öffentlichkeitsarbeit von Musiker:innen unbezahlt übernommen wird.

Die gesamten Studienergebnisse liegen als umfassender Bericht und als illustrierte Kurzfassung vor. Beide Varianten finden Sie hier zum Download. 

Die zentralen Ergebnisse der Studie werden in einer Online-Präsentation mit anschließender Diskussion am 4. September 2024 von 11.00 bis ca. 12.30 Uhr vorgestellt. Informationen dazu finden Sie hier.

Hintergrund

Die Studie basiert auf einer Evaluation, die vom Deutschen Musikrat in Kooperation mit FREO e.V. im Rahmen des Programms zur Ensembleförderung „NEUSTART KULTUR: Erhalt und Stärkung der Infrastruktur für Kultur in Deutschland – Freie Musikensembles“ konzipiert und erstellt wurde. Durchgeführt vom Institut EDUCULT – Denken und Handeln in Kultur und Bildung. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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