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Muss "Jamel rockt den Förster" Gebühren zahlen?

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Gemeinde berät über Festival «Jamel rockt den Förster» [update, 29.1.]

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Die Gemeinde im Landkreis Nordwestmecklenburg beschäftigt sich mit dem Open-Air-Festival in Jamel. Kommt erstmalig eine Gebühr auf die Veranstalter zu?

Das bundesweit bekannte Festival «Jamel rockt den Förster» beschäftigt heute (19.00 Uhr) die Gemeindevertretung Gägelow. In der Sitzung der Gemeinde im Landkreis Nordwestmecklenburg wird über die Festival-Flächen beraten. Zuletzt hatten Medien von Plänen berichtet, nach denen in diesem Jahr für die Nutzung von Gemeindeflächen für das Open-Air-Festival erstmals eine Gebühr erhoben werden soll.

Gegenwind aus der Gemeinde

Es ist nicht das erste Mal, dass die Festival-Veranstalter auf Gegenwind aus der Gemeinde stoßen. Im vergangenen Jahr waren sie wegen vermeintlicher Umweltvergehen angezeigt worden. Die Staatsanwaltschaft Schwerin hatte das Verfahren mangels Tatverdachts eingestellt.

Das Musik- und Kulturfestival «Jamel rockt den Förster» wurde 2007 von dem aus Hamburg stammenden Ehepaar Lohmeyer ins Leben gerufen. Es richtet sich gegen Rechtsextremismus und findet jährlich statt. Im vergangenen Jahr traten unter anderem die Fantastischen Vier und Olli Schulz auf

Das Dorf in der Gemeinde Gägelow mit weniger als 40 Bewohnern gilt seit Anfang der 1990er Jahre als Hochburg der Neonazi-Szene. Der bekannte Rechtsextremist Sven Krüger hat bei der Wahl der Gemeindevertretung vergangenes Jahr die meisten Stimmen erhalten.

 

[update, 29.1.]

Gemeinde beschließt Gebühr für «Jamel rockt den Förster»

Die Gemeinde Gägelow hat über die Flächennutzung des Open-Air-Festivals in Jamel beraten. Erstmalig sollen die Veranstalter Gebühren zahlen - und tief in ihre Tasche greifen.

Gägelow (dpa) - Die Veranstalter des bundesweit bekannten Festivals «Jamel rockt den Förster» sollen Tausende Euro für die Nutzung der Gemeindeflächen zahlen. Für die vierwöchige Nutzung der Flächen des alljährlich in Jamel stattfindenden Open-Air-Festivals werde erstmals eine Gebühr von 70 Cent pro Quadratmeter erhoben, teilte die Bürgermeisterin Christina Wandel bei der Sitzung der Gemeindevertretung Gägelow mit.

Lohmeyer: «Absolute Frechheit»

Festival-Veranstalterin Birgit Lohmeyer zeigte sich von dem Beschluss der Gemeindevertretung schockiert: «Das ist eine absolute Frechheit», sagte sie im Anschluss der Sitzung. Für die vierwöchige Nutzung des etwa 1,5 Hektar großen Areals beläuft sich die Gebühr auf etwa 10.500 Euro. «Das werden wir so nicht hinnehmen», kündigte Lohmeyer an.

Der nächste Schritt werde sein, den Beschluss der Gemeinde juristisch prüfen zu lassen, sagte Lohmeyer. Ob das Festival im August zu diesen Bedingungen überhaupt stattfinden würde, ließ die Veranstalterin offen.

Nach Informationen des NDR hatte die Bürgermeisterin die Pläne mit der schwierigen Haushaltslage der Gemeinde begründet. Ein Kaufangebot der Landgesellschaft in Höhe von etwa 80.000 Euro für die zum Großteil vom Festival genutzten Flächen in Jamel hatte die Gemeinde dennoch abgelehnt, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte. Bei der Sitzung am Dienstag äußerte sich Wandel nicht zu dieser Entscheidung.

Gegenwind aus der Gemeinde

Es ist nicht das erste Mal, dass die Lohmeyers auf Gegenwind aus der Gemeinde stoßen. Im vergangenen Jahr waren sie im Zusammenhang mit der Nutzung von Gemeindeflächen wegen vermeintlicher Umweltvergehen angezeigt worden. Die Staatsanwaltschaft Schwerin hatte das Verfahren mangels Tatverdachts eingestellt.

Die Anzeige stammte nach damaligen Angaben von einem Mitglied der Gemeindevertretung. Die Lohmeyers sahen in den Anschuldigungen den Versuch, das Festival zu behindern.

Das Musik- und Demokratiefestival «Jamel rockt den Förster» wurde 2007 von dem aus Hamburg stammenden Ehepaar Lohmeyer ins Leben gerufen. Die Veranstaltung richtet sich gegen Rechtsextremismus. Im vergangenen Jahr traten unter anderem die Fantastischen Vier und Olli Schulz auf.

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