Rostock - Mit einer glanzvollen Richard-Wagner-Gala haben sich Opernstars am Mittwochabend für den Erhalt des Rostocker Volkstheaters mit seinen vier Sparten eingesetzt. Vor ausverkauftem Großen Haus sangen die Solisten Manuela Uhl und Klaus Florian Vogt, als Dirigent konnte der frühere Generalmusikdirektor des Lübecker Theaters, Roman Brogli-Sacher, gewonnen werden.
Moderator Hans-Jürgen Mende sagte, dass die Sparten Musik- und Tanztheater für die Zukunft des Theaters und die Attraktivität der größten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns unverzichtbar seien. Die Stars hatten auf die Gagen verzichtet, das Publikum bedankte sich mit minutenlangem Applaus.
Mit der Gala sollte ein Zeichen gesetzt werden. Die Theater hätten in Deutschland eine einzigartige und jahrhundertealte Tradition, die in anderen Ländern mit Neid betrachtet werde, sagte Mende. Diese Kultur dürfe nicht kleingeredet und kaputtgespart werden.
Die Opernstars traten mit der Norddeutschen Philharmonie Rostock auf. Sie begeisterten die mehr als 500 Besucher mit Arien etwa aus den bekannten Wagner-Opern «Tannhäuser», «Die Meistersinger von Nürnberg» oder «Lohengrin». Zum Abschluss trat der Opernchor auf.
Das Konzert war zustande gekommen, als es noch heftigen Streit um die Zukunft der Theaters und des Intendanten Sewan Latchinian gab. Nach dem Willen der Mehrheit der Bürgerschaft sollen zwei der vier Sparten gestrichen werden. Dagegen hatte Latchinian mehrfach öffentlich Stellung bezogen. Ihm war deshalb und wegen eines umstrittenen Vergleichs der Theaterpolitik des Landes mit den Kulturzerstörungen der IS-Terrormiliz fristlos gekündigt worden.
Inzwischen ist Latchinian wieder im Amt. Die Theaterleitung soll nun bis Mitte Juli einen Vorschlag zur Umsetzung des Bürgerschaftsbeschlusses vorlegen.