Berlin Das Goethe-Institut will sich angesichts der Schuldenkrise verstärkt für eine Verständigung in Europa einsetzen. "Wir dürfen nicht vergessen, dass Europa ein kulturelles und gesellschaftliches Projekt ist", sagte der neue Generalsekretär des Instituts, Johannes Ebert, in Berlin.
Ziel sei es, bilaterale Kontakte etwa in Griechenland und Ungarn zu stärken. Das Goethe-Institut müsse eine Botschaft für Europa aussenden. Das Goethe-Institut müsse eine Botschaft für Europa aussenden.
Ansturm auf Sprachkurse in Südeuropa
Die Schuldenkrise und die hohe Arbeitslosigkeit sorgen vor allem in Südeuropa für einen Ansturm auf die Sprachkurse des Instituts. Die Teilnehmerzahlen in Griechenland hätten sich im ersten Quartal 2012 um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht. Der Anstieg in Italien habe bei 30 Prozent gelegen. Damit seien die hohen Zuwachsraten aus dem vergangenen Jahr noch übertroffen worden. In Spanien war die Nachfrage 2011 um 35 Prozent angestiegen. Das Goethe-Institut will dort in mehreren Städten das Angebot an berufsbezogenen Spezialkursen ausweiten.
Gleichzeitig müsse der Transformationsprozess in Nordafrika und im Nahen Osten weiter begleitet werden, sagte Ebert. Dabei werde vor allem auf die junge Generation sowie die berufliche Qualifizierung für Kulturschaffende gesetzt. Das Goethe-Institut erwägt den Aufbau einer festen Präsenz in Myanmar und der libyschen Hauptstadt Tripolis. An beiden Orten seien die Voraussetzungen gegeben, aktiv zu werden, sagte der neue Generalsekretär des Instituts, Johannes Ebert, am Freitag in Berlin. In Tripolis existiere bereits ein Sprachlernzentrum. Zudem gebe es einen Bedarf an Deutschunterricht und Anfragen nach Kooperationen im Kulturbereich. Die Finanzierung beider Projekte sei aber noch ungeklärt. Das Büro in der syrischen Hauptstadt Damaskus bleibe bis auf weiteres geschlossen, fügte Ebert hinzu.
Ebert hatte am 1. März die Nachfolge von Hans-Georg Knopp als Generalsekretär angetreten. Er war seit 2007 als Leiter des Goethe-Instituts Moskau für die Region Osteuropa/Zentralasien zuständig und führte zuvor die Institute in Riga, Kiew und Kairo.