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Hamburger Elbphilharmonie wird nochmals teurer [update]

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Hamburg - Beim Bau der Hamburger Elbphilharmonie wird Hochtief voraussichtlich Mehrkostenforderungen geltend machen. Die Bauzeit dauere länger, daher müsse Personal und die Baustelleneinrichtung länger vorgehalten werden, sagte Hochtief-Sprecher Bernd-Pütter.

Dies werde mit Sicherheit mehr kosten. Die Summe könne im Moment nicht beziffert werden. Zuvor hatte der Geschäftsführer der städtischen Realisierungsgesellschaft ReGe, Heribert Leutner, dem «Hamburg Journal» im NDR Fernsehen mitgeteilt, dass die Stadt sich auf eine Nachforderung von mindestens 100 Millionen Euro einstelle. Pütter bezeichnete dies als Spekulation.

Wegen Unklarheiten bei der Glasfassade gilt derzeit zudem ein «partieller Baustopp» im Bereich der Dachkante, sagte Pütter und bestätigte damit einen Bericht des «Hamburger Abendblatts». Die Erteilung der nötigen Genehmigung einer Reinigung durch Fassadenkletterer sei erst nach fünf Jahren erfolgt, nun müsse nachgerüstet werden.

Stadt und Hochtief streiten um Verantwortung für Verzögerung
Derzeit sei strittig, wer für die Maßnahmen aufzukommen habe, sagte Karl Olaf Petters von der Kulturbehörde auf dapd-Anfrage. Laut dem Nachrichtenmagazin «Focus» belaufen sich die Kosten auf zehn Millionen Euro. Hochtief-Sprecher Pütter bestätigte dies nicht.

Die Elbphilharmonie ist seit Jahren Streitobjekt in Hamburg. Ursprünglich war für die Stadt ein Kostenanteil von 77 Millionen Euro veranschlagt worden. Mittlerweile ist die Belastung für den Steuerzahler auf 323,5 Millionen Euro gestiegen. Der Abschlussbericht des früheren Untersuchungsausschusses der Bürgerschaft beziffert die Kosten sogar auf 351,3 Millionen Euro.

Auch der Eröffnungstermin wurde seit der Grundsteinlegung im April 2007 stets verschoben. Zuletzt hatte Hochtief die Übergabe des Konzerthauses für April 2014 angekündigt.

Anfang Juli war der Streit beim Bau der Elbphilharmonie auch vor Gericht in eine neue Runde gegangen. Die städtische Elbphilharmonie Bau KG hatte Klage beim Landgericht Hamburg gegen die Projektgesellschaft Adamanta eingereicht. Damit will die Stadt den von der Adamanta geschuldeten Fertigstellungstermin der Elbphilharmonie gerichtlich klären lassen.

Die Elbphilharmonie Bau KG nimmt für die Stadt die Bauherrenfunktion bei dem Prestigeprojekt in der HafenCity wahr. Als Vertragspartner fungiert die Adamanta - ein Konsortium aus dem Baukonzern Hochtief und der Commerz Real AG.

 

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