Berlin - Mit 5,3 Millionen Euro wird der Hauptstadtkulturfonds zunächst 63 Projekte in diesem Jahr bezuschussen. Dazu zählen etwa Ausstellungen, Inszenierungen, Feste, Musikprojekte oder Uraufführungen. Mit 220 lag die Zahl der Anträge höher als sonst, was der Fonds nach Angaben vom Freitag auch auf die schwierige Lage der Kulturszene in der Corona-Krise zurückführt.
Bund und Berlin haben sich 1999 auf den Hauptstadtkulturfonds verständigt, aus dem bedeutsame oder innovative kulturelle und künstlerische Einzelprojekte und Veranstaltungen in der Hauptstadt gefördert werden. Jährlich stehen dafür 15 Millionen Euro aus Bundesmitteln bereit.
Die Jury bewilligte in der ersten Runde unter anderem 250 000 Euro für den Europäischen Filmpreis in Berlin. 200 000 Euro bekommt das KW Institute for Contemporary Art für ein Projekt mit der US-Künstlerin Renée Green, die Sophiensaele werden beim Projekt «Coming of Age» mit 190 000 Euro unterstützt. Das Maxim Gorki Theater erhält 155 000 für die Uraufführung von «1000 Serpentinen Angst», die Akademie der Künste wiederum wird mit 150 000 Euro gefördert für ein Projekt mit dem Künstler Jochen Gerz zu Petitionen.
Zudem gibt es jährliche Förderungen für die Festivals Tanz im August (750 000 Euro), das Internationale Literaturfestival (600 000 Euro), das Poesiefestival (400 000 Euro) und Young Euro Classic (450 000 Euro). Mit Blick auf das kommende Jahr will der Hauptstadtkulturfonds eine Ausstellung mit Arbeiten des Schweizer Künstlers Ferdinand Hodler in der Berlinischen Galerie mit 600 000 Euro fördern.
Aus Sicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) leistet der Hauptstadtkulturfonds «eine entscheidende Hilfe für den Erhalt und den Ausbau der Berliner Kulturlandschaft». Von Produktion und Präsentation neuer Kunst profitiere die gesamte Gesellschaft weit über die Hauptstadt hinaus. Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) nannte die Qualität der Projektideen beeindruckend. «Dies ist ein beredtes Zeugnis dafür, dass die Kunst- und Kulturszene in dieser Stadt bereit ist, trotz Corona im Jahr 2021 innovative, vielfältige und sehr spannende Projekte zu präsentieren.»