Wiesbaden - Die schwarz-grüne Landesregierung will das Kulturangebot auch auf dem Land stärken. Die Fokussierung des Angebots auf die Ballungsräume sei eine Fehlentwicklung, sagte Kunst- und Kulturminister Boris Rhein (CDU) am Dienstag im Landtag in Wiesbaden.
Rhein verwies unter anderem auf die Bad Hersfelder Festspiele, die das Land 2016 mit 770 000 Euro unterstützte. Kunst und Kultur kosteten viel Geld, räumte Rhein ein. Doch es sei gut angelegt, denn sie seien auch Instrumente, um Bildung zu vermitteln.
Kommendes Jahr plane die schwarz-grüne Landesregierung Ausgaben von mehr als 232 Millionen Euro für Kunst und Kultur. Für die kulturelle Bildung seien 1,43 Millionen Euro vorgesehen, 2018 sollen es 1,76 Millionen Euro sein. Das Projekt «Kulturkoffer», das entsprechende Initiativen fördere, solle jungen Menschen unabhängig von Herkunft und Wohnort Teilhabe am kulturellen Leben ermöglichen.
Kritik kam von der Opposition. SPD-Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel sagte, tatsächlich erreichten die Kulturinstitutionen nicht mehr als die Hälfte der Hessen. Die Investitionen flössen hauptsächlich in die großen Institutionen anstelle in Kleinkunstbühnen, private Initiativen und Stadtteilprojekte. Die Kulturfinanzierung liege zudem überwiegend bei den Kommunen.