Der Deutsche Bühnenverein – Bundesverband der Theater und Orchester tagt mit seiner Jahreshauptversammlung im Juni 2018 zum zweiten Mal in Lübeck; 1961 war die Hansestadt das erste Mal Tagungsort. Am 8. Juni 2018 werden Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kunst des Landes Schleswig-Holstein, und Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, die Veranstaltung eröffnen. Vom 7. bis 9. Juni 2018 treffen sich im Theater Lübeck rund 250 Intendant*innen, Kulturpolitiker*innen und Verwaltungsdirektor*innen zu internen Gremiensitzungen und Fortbildungen.
Der Bühnenverein diskutiert über aktuelle Entwicklungen und über zukünftige Arbeitsbedingungen der Theater und Orchester. Unter dem Motto „Digitale Welten“ beschäftigt sich der Verband mit gesellschaftlich relevanten Prozessen, die die Arbeit der Theater und Orchester auf und hinter der Bühne verändern. Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Bühnenvereins, dazu heute in Köln: „Bei Theatern und Orchestern betrifft die Digitalisierung nicht nur die künstlerische Praxis, sondern auch Marketing, PR, Technik, Verwaltung und Bildung. Und natürlich die Art und Weise, wie die Mitarbeiter*innen in den Häusern und mit dem Publikum kommunizieren. Die Digitalisierung als komplexes Phänomen geht aber weit darüber hinaus und betrifft uns alle gesamtgesellschaftlich im Kern unseres täglichen Lebens. Dies kritisch-konstruktiv zu hinterfragen und auszuleuchten ist auch eine Aufgabe der Theater.“ Der Bühnenverein beschäftigt sich daher in Lübeck unter anderem mit dem Thema „Digitales Bauen“ und – in einem Vortrag des Tübinger Medienwissenschaftlers Prof. Dr. Bernhard Pörksen – mit „Desinformation im digitalen Zeitalter“.
Auch der Umgang mit sexueller Belästigung und Machtmissbrauch steht im Fokus der Tagung. Zusammen mit dem BKM und Institutionen aus dem Film-, Fernseh- und Theaterbereich arbeitet der Bühnenverein zurzeit an der Gründung einer unabhängigen Vertrauensstelle für sexuelle Belästigung und Gewalt. „Wir wollen darüber hinaus bei der Jahreshauptversammlung einen wertebasierten Verhaltenskodex verabschieden und weitere konkrete Maßnahmen in den Häusern intensivieren“, so Bühnenvereins-Präsident Ulrich Khuon. „Bei den Themen Geschlechtergerechtigkeit und Frauen in Führungspositionen gibt es noch viel zu tun, das betrifft auch unsere eigenen Gremien.“