Köln - Das Schauspiel und die Oper in Köln sind in eine finanzielle Schieflage geraten. Der Kölner Opernintendant Uwe Eric Laufenberg sagte am Mittwoch, dass man mehr als fünf Millionen Euro aus der Rücklage entnommen habe, um den laufenden Betrieb von Oper und Schauspiel zu sichern. Seiner Darstellung nach hätten Ratsbeschlüsse und die Kürzung von Zuschüssen zu Mehrausgaben geführt.
Der Geschäftsführende Direktor der beiden Häuser, Patrick Wassenbauer, sagte, dass während des laufenden Spielbetriebs die kommunalen Zuschüsse um 1,4 Millionen Euro gekürzt worden seien. Außerdem habe die Stadt nicht - wie zugesagt - die Tariferhöhung für die Angestellten von Oper und Schauspiel übernommen. Auch die hierfür erforderlichen 700.000 Euro wurden aus den Rücklagen gezahlt.
Schauspiel ist preisgekrönt
Der Kölner Kulturdezernent Georg Quander räumte ein, dass sowohl Oper wie auch Schauspiel derzeit unterfinanziert seien. Er werde sich für eine Erhöhung der Zuschüsse einsetzen, damit beide Spielstätten auf dem Niveau weitermachen könnten, auf dem sie inzwischen wieder stehen würden.
Das Kölner Schauspiel ist in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge besten Schauspiel im deutschsprachigen Raum gekürt worden. Auch die Inszenierungen der Oper haben international Anerkennung gefunden. "Eine Millionenstadt wie Köln braucht eine gute Oper und ein gutes Schauspiel", so Quander.
Erfolgsintendantin Karin Beier hatte das Schauspiel zurück in die Erfolgsspur geführt. Sie wechselt zur Spielzeit ans Deutsche Schauspielhaus in Hamburg.