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Kritik an Konzertsaal-Lösung für München

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München - Die Entscheidung gegen einen völlig neuen Konzertsaal für München stößt teils auf Kritik. Der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, sprach am Montag von einem schweren Schlag für die Orchesterkultur Bayerns: «Wir haben schon heute zu wenig Kapazität für große Orchestermusik in München, die Umbauzeit wird eine zusätzliche Lücke ins Konzertleben reißen.» Alle Orchester würden in ihren Entwicklungschancen geschwächt.

 

Der Vorsitzende des Kunstausschusses im Landtag, der Freie-Wähler-Abgeordnete Michael Piazolo, kritisierte, die Staatsregierung verspiele eine Jahrhundertchance, auch unter städteplanerischen Gesichtspunkten. SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher kritisierte, in München fehlten schon heute Konzertsaalkapazitäten. Dabei stiegen Einwohnerzahl und Nachfrage. «Mit einer Scheinlösung wird nun der infrastukturelle Engpass für das Musikleben Münchens auf Jahre zementiert.»

Dagegen begrüßte der Chef der SPD-Rathausfraktion Alexander Reissl «eine gute Lösung». «Dass sich der Freistaat finanziell an dieser Mammutaufgabe beteiligen möchte, freut uns natürlich sehr.»

Der kulturpolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Sepp Dürr, sagte: «Dies ist eine mutlose und für das Ansehen des Kulturstandorts München schädliche Entscheidung der CSU-Staatsregierung.»

Stadt und Freistaat planen einen akustisch optimalen Saal in der alten Philharmonie im Kulturzentrum Gasteig. Der Neubau eines völlig neuen Saales ist vom Tisch.

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