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Kultur für Flüchtlinge - SPD-Politiker fordern Geld vom Bund

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Düsseldorf - Auch die Kultur soll nach Ansicht von SPD-Kulturpolitikern des Bundestags und der Länder einen Beitrag zur Integration der Hunderttausenden neuangekommenen Flüchtlinge in Deutschland leisten. Der Bund solle einen Teil der für die Flüchtlingshilfe bereitgestellten sechs Milliarden Euro für Kulturprojekte vergeben, sagte der kulturpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Martin Dörmann, am Dienstag in Düsseldorf.

Der kulturpolitische Sprecher der SPD im nordrhein-westfälischen Landtag, Andreas Bialas, sagte, Bibliotheken, Musikschulen, Theater, Chöre oder Laienmusikverbände könnten einen wichtigen Beitrag zur Integration besonders der jungen Flüchtlinge leisten. Denn ein Drittel der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge sei unter 17 Jahre alt. Im Bereich der Freizeit, Sprache und Bildung sowie bei der Vermittlung von Offenheit und Toleranz komme kulturellen Institutionen eine wichtige Aufgabe zu. «Wir sind der Ansicht, dass es eine Willkommenskultur auch mit Kultur geben muss.» Die Institutionen sollten «auch mit finanziellen Anreizen» ermuntert werden, sich dieser Aufgabe zu öffnen.

Dörmann sagte, die überwiegende Finanzierung der Kultur laufe über die Haushalte der Kommunen, die oft aber in finanzieller Not seien. Daher sollten die finanziellen Spielräume des Bundes auch für Unterstützung konkreter Projekte vor Ort genutzt werden. Über konkrete Summen sei bei der zweitägigen Konferenz der SPD-Fraktionssprecher des Bundestags und der Landtage für Kultur, Medien und Netzpolitik noch nicht gesprochen worden. «Angesichts der Zahlen ist uns allen bewusst, dass es eine Herkules-Aufgabe sein wird, die Integration sicher zu stellen.»

 

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