Mainz - Freie Künstler sollen sich stärker vernetzen und mehr Hilfestellung beim Zugang zu Förderprogrammen erhalten. Mit diesem Ziel hat Kulturminister Konrad Wolf (SPD) am Montag zwei regionale Anlaufstellen in Lahnstein und Kaiserslautern vorgestellt.
Die freie Kulturszene sei sehr divers und kleinteilig, so dass ein engerer Austausch für alle Vorteile bringe, sagte Wolf. Er wolle an der Schnittstelle zwischen Künstlern und Verwaltungen vermitteln und konkrete Unterstützung für Projekte entwickeln, sagte der neue Kulturberater Roderick Haas, der auch mit dem Verein Kultur Westpfalz die kulturelle Vernetzung in der Region vorantreiben will. «Das Land hat eine mannigfaltige Kulturszene und viel zu bieten», sagte der für den Norden von Rheinland-Pfalz zuständige Berater Björn Rodday. In den ersten Wochen seiner Tätigkeit habe er erfahren, wie wichtig es sei, auf die individuellen Umstände jeden Künstlers einzugehen.
Das Angebot an Fördermöglichkeiten sei vielen Künstlern in all seinen Verästelungen gar nicht bekannt, sagte Haas. Man müsse versuchen, die Förderung von verschiedenen Stellen zu nutzen und aus diesem Puzzle ein gutes Gesamtbild zu erreichen, ergänzte Rodday. Die jüngste Aufstockung der Kulturförderung in Rheinland-Pfalz sei zu begrüßen. «Aber es gibt immer Kulturschaffende, die sich mehr wünschen, zum Beispiel in der Filmförderung.» Rodday appellierte an die Medien in Rheinland-Pfalz, mehr als bisher über die vielen Aktivitäten von Künstlern zu berichten: «Wir brauchen ein Vehikel, wir brauchen eine Plattform.» Das Land finanziert die beiden Stellen nach Angaben Wolfs mit insgesamt 100 000 Euro im Jahr.