Berlin - Die Internationalen Filmfestspiele Berlin und die Berliner Festspiele haben die vom Auswärtigen Amt geplante Kürzung der Förderung des Hauses der Kulturen der Welt um 20 Prozent scharf kritisiert. "Das Sparvorhaben setzt falsche Signale", teilten die Geschäftsführer Dieter Kosslick und Joachim Sartorius sowie Charlotte Sieben von der Dachgesellschaft Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin (KBB) mit. Damit werde eine Institution existenziell gefährdet, die mit gutem Grund weltweites Renommee genieße.
Das Haus sei eine wegweisende Einrichtung, die internationale Kunstproduktion auf höchstem Niveau mit Denkanstößen für die deutsche Einwanderungsgesellschaft verbinde. Dank der erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln sei es Intendant Bernd Scherer gelungen, trotz chronischer Unterfinanzierung die ehemalige Kongresshalle ganzjährig äußerst erfolgreich zu bespielen. "Die Kürzung um 20 Prozent ist existenziell bedrohlich, weil bereits bewilligte Drittmittel entfallen, wenn die Eigenbeteiligung des Hauses nicht gewährleistet ist", hieß es in der Mitteilung. Die Kürzung sei zudem rufschädigend, weil internationale Kooperationen abgesagt werden müssten. "Die Bundesrepublik kann sich keine provinziellen Signale leisten, wenn sie im internationalen Wettbewerb um Talente bestehen will."
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin, das Haus der Kulturen der Welt und die Berliner Festspiele mit dem Martin-Gropius-Bau bilden seit dem Jahr 2001 die KBB. Sie zählt nach eigenen Angaben jährlich weit mehr als eine Million Besucher aus der ganzen Welt bei bis zu 4.000 Veranstaltungen. Das Haus der Kulturen der Welt erhält eine jährliche Regelförderung in Höhe von 1,9 Millionen Euro von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sowie 1,25 Millionen Euro vom Auswärtigen Amt.