Hamburg (ddp). Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) kritisiert Mischformen von Fernseh- und Kinofilmen. «Der Kinofilm ist ein besonderes ästhetisches Gut», sagte er der Wochenzeitung «Die Zeit» laut Vorabbericht. «Das Problem wird dadurch verstärkt, dass bedeutende Produzenten in Deutschland die künstlerischen Unterschiede zwischen Fernsehfilm und Kinofilm leugnen, weil sie beides und manchmal beides in einem produzieren», kritisierte Neumann. Er sei auf der Seite derjenigen, die sagten: «Aufpassen, dass das Fernsehen nicht alles bestimmt!»
Constantin Film hatte den Regisseur Volker Schlöndorff 2007 von der Verfilmung des Romans «Die Päpstin» gefeuert. Auslöser war eine Kritik des Regisseurs des Oscar-prämierten Dramas «Die Blechtrommel» in der «Süddeutschen Zeitung». Darin hatte er neue Mischformen von Film und Fernsehen kritisiert und Beispiele wie die Constantin-Produktion «Der Untergang» angeführt.
In der «Zeit» plädierte nun eine Initiative von 21 unabhängigen Kinoproduzenten für feste Sendeplätze im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Dies würde sicherstellen, dass «der Kinofilm seine Fähigkeiten entfalten kann, ohne infrage gestellt zu werden», hieß es laut dem Vorabbericht. Neumann begrüßte den Vorstoß: «Der Versuch, den deutschen Kinofilm durch einen solchen Vorschlag im ZDF in einen stärkeren Fokus zu bringen, ist mir natürlich sympathisch.»